Berlin. Top-Verdiener zahlen weltweit immer weniger Steuern. Das zeigt eine aktuelle Studie. Deutschland liegt mit einem Spitzensteuersatz von 45 Prozent jedoch im oberen Bereich. Und die Wirtschaftskrise könnte die Steuersätze weiter in die Höhe treiben.
Gute Nachrichten für Top-Verdiener: In den vergangenen fünf Jahren sank der weltweite Spitzensteuersatz von 31,2 Prozent auf 28,9 Prozent, wie aus einer am Montag vorgelegten Studie der Beratungsgesellschaft KPMG zu den Steuersätzen in 86 Ländern hervorgeht. Deutschland liege dabei mit einem Spitzensteuersatz von 45 Prozent im oberen Bereich. Den höchsten Steuersatz für Topverdiener haben Dänemark mit 62,3 Prozent, Schweden mit 56,7 Prozent und die Niederlande mit 52 Prozent.
Wie KPMG mitteilte, zahlen Bundesbürger bei einem Einkommen von 100.000 Dollar (rund 70.000 Euro) 20,1 Prozent Steuern und liegen damit im europäischen Mittelfeld. Auch bei einem Einkommen von 300. 000 Dollar (rund 210.000 Euro) liegt die Steuerlast im Durchschnitt.
Deutsche Spitzenverdiener profitieren von niedrigen Sozialabgaben
Viele Topverdiener in Deutschland kommen unter dem Strich aber besser weg als jene in anderen europäischen Ländern. Denn hierzulande müssen Gutverdiener durch die Beitragsbemessungsgrenzen nur für einen geringen Teil ihres hohen Einkommens auch Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Wer in Deutschland 300.000 Dollar pro Jahr verdient, zahlt demnach dafür nur 5,3 Prozent davon Sozialabgaben. Der Satz liegt hier für Menschen mit hohem Einkommen deutlich niedriger als bei Menschen mit geringerem Verdienst.
Für die Zukunft sei durch die Wirtschaftskrise und steigende Staatsverschuldung mit einem Anstieg der Steuersätze für Spitzenverdiener zu rechnen, teilte KPMG mit. So habe Großbritannien beschlossen, den Spitzensteuersatz ab 2010 um zehn Prozentpunkte zu erhöhen, Irland habe ihn schon um fünf Prozent gesteigert. In Deutschland liegt der reguläre Spitzensteuersatz bei 42 Prozent. Für den Einkommensteil über 250.000 Euro gibt es einen Extra-Spitzensteuersatz von 45 Prozent. (afp)