Berlin. In Deutschland ist jeder Einwohner statistisch mit 24.771 Euro verschuldet. Insgesamt belaufen sich die Staatsschulden auf über zwei Billionen Euro. Die Pleite der WestLB und die Beteiligung am ESM sind der Hauptgrund. Die meisten Bundesländer können ihren Schuldenstand reduzieren - NRW nicht.

Die deutschen Staatsschulden sind auch im konjunkturellen Boomjahr 2011 gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und gesetzliche Sozialversicherungen einschließlich aller Extrahaushalte standen am 31. Dezember mit insgesamt 2025,4 Milliarden Euro bei privaten Gläubigern in der Kreide. Das waren 0,7 Prozent mehr als Ende 2010, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Das entspricht einer Schuldenlast von 24.771 Euro je Einwohner.

Der Bund konnte seinen Schuldenberg zwar um 0,6 Prozent senken, er bleibt aber mit 1279,6 Milliarden Euro mit Abstand am höchsten.

Wesentlicher Grund für den Anstieg der Staatsschuld sei laut IfW die Abwicklung der WestLB, die ihr Portfolio in eine staatlich abgesicherte Bad Bank eingebracht hat, schrieb die Zeitung.

Größte Schuldensteigerung gab es in NRW

Zudem trieben die Einzahlungen Deutschlands in den Euro-Rettungsschirm ESM sowie die zusätzlichen Einlagen in die Europäische Investitionsbank und weitere Garantien des temporären Rettungsschirms EFSF an Euro-Krisenstaaten den deutschen Schuldenberg in die Höhe.

Sieben Bundesländer reduzierten ihren Schuldenstand. Den deutlichsten Rückgang verzeichnete mit 10,0 Prozent oder 1,0 Milliarde Euro der Freistaat Sachsen. In neun Ländern wuchsen die Schulden.

Hier hatte Hessen prozentual mit 7,3 Prozent oder 3,8 Milliarden Euro den höchsten Anstieg. Die größte absolute Steigerung von 8,6 Milliarden Euro (+ 3,9 Prozent) gab es in Nordrhein-Westfalen.(rtr)