Berlin/Düsseldorf. Airbus winkt ein weiterer Großauftrag aus Asien: Nach Informationen aus mit der Situation vertrauten Kreisen steht der Billigflieger AirAsia vor einer weiteren Großbestellung beim europäischen Flugzeugbauer. Bis zu 100 Maschinen der A320-Baureihe im Wert von insgesamt neun Milliarden Dollar wolle die Fluggesellschaft aus Malaysia von der EADS -Tochter kaufen. Die Gespräche seien in einem abschließenden Stadium.
Der Airbus-Vorstandsvorsitzende Fabrice Brégier rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Flugzeugen. "Wir brauchen definitiv Passagierflugzeuge, die erheblich weniger Lärm erzeugen", sagte Brégier der "Berliner Zeitung". Sein Unternehmen wolle aber auch den Treibstoffverbrauch reduzieren. Beides zusammen sei eine extrem anspruchsvolle Aufgabe. "Aber wir treiben ständig die Grenze des Machbaren nach vorne", sagte er.
Der 51-Jährige appellierte an Flughafenbetreiber und Behörden, den Flugverkehr effizienter zu organisieren. "Eine intelligente Steuerung durch Flugsicherung und Airports könnte aus dem Stand den Treibstoffverbrauch in Europa um zehn Prozent drücken", sagte Brégier. Wer Flugzeuge nicht in Warteschleifen schicke, verringere die Lärmbelastung deutlich.
Schwacher Euro nutzt dem Flugzeugbauer
Brégier erwartet, dass sein Unternehmen in den nächsten 20 Jahren etwa 1.000 Maschinen an deutsche Gesellschaften verkaufen wird. Dabei handle es sich in großem Maße um Ersatzbeschaffungen.
Brégier sagte, der schwächelnde Euro-Kurs werde Airbus einen deutlich höheren Gewinn bescheren als erwartet. "Eine Änderung des Wechselkurses von zehn Cent gegenüber dem Dollar beeinflusst unseren operativen Gewinn um rund eine Milliarde Euro.
Beim gegenwärtigen Kurs von 1,25 Dollar pro Euro bedeutet das gegenüber unserer Planung ein Plus von gut einer Milliarde Euro", sagte Brégier dem Magazin "Wirtschaftswoche" laut Vorabbericht. "Weil wir unsere Flugzeuge vor allem in Europa herstellen, aber in US-Dollar verkaufen, bedeutet das für uns höhere Erträge." (dapd/rtr)