Düsseldorf/Langen/München. Auf den Rollfeldern droht Parkplatzmangel, wenn die Flugzeuge der Lufthansa wegen des Flugbegleiter-Streiks am Boden bleiben. Es kann nicht mehr ausgeschlossen werden, dass sich der Arbeitskampf auf Passagiere anderer Airlines auswirkt. Die Autovermieter hoffen daher auf ein gutes Geschäft.

Der bevorstehende große Streik der Lufthansa-Flugbegleiter kann auch andere Airlines treffen und die großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen stellen sich wegen des Flugbegleiter-Streiks bei der Lufthansa schon auf einen eingeschränkten Betrieb am Freitag ein. "Nach derzeitigem Stand fallen 143 Flüge aus, das ist eine große Hausnummer", sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens am Donnerstag. 180 Lufthansa-Verbindungen in Düsseldorf seien nach derzeitigem Stand nicht vom Streik betroffen.

Am Flughafen Köln/Bonn werden 17 An- und Abflüge gestrichen, wie ein Sprecher sagte. Sechs weitere Hin- und Rückflüge der Lufthansa wurden den Angaben zufolge bislang nicht annulliert. Normalerweise sollten dort am Freitag 300 Maschinen starten und landen.

Landeverbote sind nicht auszuschließen

Landeverbote, wie sie an den beiden vergangenen Streiktagen vorübergehend ausgesprochen wurden, seien auch am Freitag nicht auszuschließen, sagte der Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS), Axel Raab. Ursache dafür ist der Mangel an Abstellplätzen, der sich durch die zahlreichen parkenden Lufthansa-Flugzeuge ergeben kann, die nicht wie sonst in der Luft sind. Raab sagte, die betroffenen Flughäfen analysierten jeweils die Situation und bäten dann die DFS, Anweisungen an die Airlines zu geben.

In der Vergangenheit betraf das Landeverbot lediglich Flugzeuge auf europäischen Abflughäfen, die noch nicht gestartet waren. Flieger in der Luft konnten ebenso landen wie Interkontinentalflüge. Umgeleitet wurde kein Flug wegen der bisherigen Streiks.

Autovermieter rätseln, ob am Freitag wirklich der große Ansturm kommt 

Raab sagte, die DFS bereite sich zwar mit Koordinationsgesprächen auf die Situation vor, habe aber keine besonderen Maßnahmen ergriffen. Abgesehen von Lufthansa-Verbindungen dürften Interkontinentalflüge damit auch am Freitag normal landen. Am vergangenen Freitag betrafen die Landeverbote den bestreikten Frankfurter Flughafen für 90 Minuten, am Dienstag ebenfalls vorübergehend Frankfurt und München.

Der Autovermieter Sixt bereitet sich wegen des bundesweiten Streiks am Freitag auf einen Ansturm vor. "Wir halten uns bereit und stellen uns auf eine erhöhte Nachfrage ein", sagte ein Sprecher des Unternehmens aus Pullach bei München am Donnerstag. "Es ist aber offen, ob es dazu kommen wird." Am Dienstag, als die Stewardessen und Stewards der Airline für mehrere Stunden in Berlin, Frankfurt und München die Arbeit niedergelegt hatten, habe es keine spürbaren Effekte gegeben. "Das war ein relativ normaler Tag."

Geschäftskunden sagen Termine ab

Weil der Streik schon länger für Freitag angekündigt ist, stellen sich dem Sixt-Sprecher zufolge viele Passagiere darauf ein. Vor allem Geschäftskunden sagten Termine ab, weswegen die "normale" Nachfrage an solchen Tage niedriger als normal liege. Bei Geschäftskunden seien zudem Dienstag bis Donnerstag die kritischen Tage, Freitag sei tendenziell ruhiger. "Wir ziehen Wagen an den Verkehrsknotenpunkten zusammen. Im Moment ist aber noch keine deutliche Nachfragesteigerung zu spüren." (dapd/reuters)