Düsseldorf/Hannover. Schaeffler plant offenbar eine neue Holding bestehend aus dem Automobilzulieferer selbst und Continental. Die Holding soll helfen, die Schulden in den Griff zu bekommen. Die IG Metall fordert derweil ein Ende des "Kasperltheaters".

Der Autozulieferer Schaeffler arbeitet einem Bericht zufolge an einer Holding für das Herzogenauracher Unternehmen und die Continental AG aus Hannover. Im Zuge der Übernahme von Continental solle eine neue Holding mit dem Arbeitstitel «HolCo» gegründet werden, berichtet das «Handelsblatt».

Die Holding soll demnach helfen, die Verschuldung Schaefflers in den Griff zu bekommen. Die 22 Milliarden Euro Schulden sollen der Zeitung zufolge zwischen den Gesellschaften aufgeteilt werden. So müsste Schaeffler nicht mit seiner vollen Schuldenlast in eine spätere Fusion mit Continental gehen. In sechs bis zwölf Monaten solle Continental dem Plan zufolge dann mit der «OpCo» verschmolzen werden. Bei Schaeffler war am Montagmorgen zunächst kein Sprecher für eine Stellungnahme zu erreichen.

IG Metall: Streit im Sinne der Arbeitsplätze beenden

Der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer verlangt ein rasches Ende des Streits zwischen den Autozulieferern Schaeffler und Continental. Dieses «Kasperltheater» müsse im Sinne der Arbeitsplätze möglichst schnell eingestellt werden, forderte Neugebauer am Montag in München.

Mit Blick auf das Vorgehen von Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger und Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler bei Continental sagte er: «Die Vorgehensweise von Herrn Geißinger und Frau Schaeffler erinnert mich mehr an Rambo als an Schneewittchen.» Doch auch Continental-Chef Karl-Thomas Neumann sei nicht «das Müttergenesungswerk in Hannover». Der IG-Metall-Bezirkschef warf Neumann vor, mehrere Continental-Betriebsräte nahezu damit zu erpressen, Produktionen zu verlagern.

"Eher Rambo als Schneewittchen"

Auch der IG-Metall-Konzernbetreuer für Schaeffler, Wolfgang Müller, verlangte eine rasche Einigung zwischen beiden Unternehmen: «Diese Querelen und Machtkämpfe müssen ein Ende haben.» Er forderte zudem, für die Beschäftigten müsse «relativ schnell klar sein», wie die Struktur der Unternehmen künftig aussehen solle.

Neugebauer zeigte sich zugleich erfreut, dass mittlerweile für alle Schaeffler-Standorte Vereinbarungen zu Einsparungen bei den Personalkosten und damit zur Beschäftigungssicherung bis Mitte 2010 erzielt worden seien. Damit habe man Zeit gewonnen. (ddp)