Frankfurt. Beim kriselnden Autozulieferer Schaeffler wird es vorerst keine betriebsbedingten Kündigungen geben. IG Metall und die Geschäftsführung des Unternehmens vereinbarten eine Beschäftigungssicherung bis Mitte kommenden Jahres. Einschnitte müssen die Beschäftigten aber hinnehmen.

Beim kriselnden Autozulieferer Schaeffler wird es vorerst keine betriebsbedingten Kündigungen geben. IG Metall und die Geschäftsführung des Unternehmens vereinbarten eine Beschäftigungssicherung bis Mitte kommenden Jahres, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Voraussetzung sei allerdings, dass Personalkosten in Höhe von 250 Millionen Euro eingespart werden. Das soll erreicht werden, indem das Unternehmen die Kurzarbeit weiter nutzt und die Arbeitnehmer für weniger Geld weniger arbeiten. Einmalzahlungen wie etwa das Weihnachtsgeld sollen zudem gekürzt und Beschäftigte zum freiwilligen Ausscheiden oder zur Altersteilzeit ermuntert werden. Zudem sollen Beschäftige in Transfergesesellschaften ausgegliedert werden.

Schaeffler hatte vor zwei Wochen angekündigt, das Unternehmen müsse in Folge der Krise in der Autobranche 250 Millionen Euro Personalkosten einsparen, zugleich aber Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Die nun vereinbarte Beschäftigungssicherung sei das Ergebnis «intensiver und konstruktiver» Gespräche, erklärte Schaeffler. IG-Metall-Chef Berthold Huber erklärte, das Verhandlungsergebnis sei «die richtige Antwort auf den massiven Konjunktureinbruch». Damit hätten beide Seiten Zeit gewonnen.

Einführung der Mitbestimmung

IG Metall und Schaeffler vereinbarten zudem die Einführung der Mitbestimmung. Künftig soll es den Angaben zufolge einen Aufsichtsrat in dem Familienunternehmen geben, der je zur Hälfte aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besteht. Dazu müssten aber noch Einzelheiten geregelt werden.

Schaeffler beschäftigt weltweit rund 66.000 Menschen. Die Gruppe ist durch die geplante Übernahme des Autozulieferers Conti in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Schulden daraus belaufen sich auf zehn Milliarden Euro. (afp)