Nürnberg. Im August waren sowohl in NRW als auch im Bund mehr Menschen arbeitslos als für den Ferienmonat üblich. Die Arbeitslosenquoten blieben aber stabil: in NRW lag sie bei 8,2 Prozent, im Bund bei 6,8 Prozent. Grund für den Anstieg der Arbeitslosenzahlen: das schwächere Wirtschaftswachstum.

Das Ende des Schul- und Ausbildungsjahres hat die Arbeitslosenzahlen in Nordrhein-Westfalen im August leicht steigen lassen. Mehr als 750.000 Menschen waren offiziell arbeitslos gemeldet und damit 0,3 Prozent mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag damit wie im Vormonat und im August 2011 bei 8,2 Prozent.

Den leichten Zuwachs begründete die Regionaldirektion damit, dass sich viele jüngere Menschen nach dem Ende von Schule, Studium oder Ausbildung arbeitslos meldeten.

"Der NRW-Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der Eintrübung robust, das belegt die weiter zurückgehende Unterbeschäftigung", sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Christiane Schönefeld. Der ferienbedingte Zuwachs sei in diesem Jahr stärker ausgefallen als 2011 und die Arbeitskräfte-Nachfrage sei nicht mehr so lebhaft. "Die positiven Signale haben sich abgeschwächt, eine Trendwende ist aber nicht zu erkennen", sagte Schönefeld weiter.

Auch Arbeitslosigkeit im Bund steigt im August

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im August stärker gestiegen als für den Ferienmonat üblich. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren in diesem Monat 2,905 Millionen Arbeitslose registriert, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Dies seien 29.000 mehr gewesen als im Juli, aber noch 40.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,8 Prozent. "Insgesamt entwickeln sich die wesentlichen Arbeitsmarktindikatoren zunehmend schwächer", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Hier zeigt sich auch das geringere Wachstum der deutschen Wirtschaft."

Für den Sommer- und Ferienmonat ist es typisch, dass die Arbeitslosenzahl stagniert, weil Betriebe mit Neueinstellungen bis zum Ende der Sommerpause warten. Bereits in den vergangenen Monaten hatte sich Arbeitslosigkeit allerdings schlechter entwickelt als im Jahresmuster üblich. Der Abstand zum Vorjahr wird von Monat zu Monat geringer. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen nahm die Arbeitslosenzahl saisonbereinigt um 9000 zu und stieg damit den fünften Monat in Folge. Experten hatten eine Zunahme um 8000 erwartet. (rtr)