Essen. . Mathias Döpfner bekam von der Axel-Springer-Verlegerin ein üppiges Aktienpaket. Damit soll der 49-Jährige langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Döpfner revanchierte sich für die großzügige Zuwendung mit einem Tango-Kurs.

Normalerweise erhalten Geburtstagskinder zu ihrem Ehrentag die Geschenke. Bei der Verlegerin Friede Springer war das etwas anders: Unmittelbar vor ihrem 70. Geburtstag am Mittwoch schenkte sie dem Chef des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, ein Aktienpaket im Wert von 72,9 Millionen Euro. Das teilte das Unternehmen („Die Welt“, „Bild“) am Freitag in einer Börsen-Pflichtmitteilung mit. Wie es aus internen Kreisen hieß, solle Döpfner durch die Zuwendung langfristig an den Konzern gebunden werden.

Gute Gründe, mit Döpfner zufrieden zu sein, hat die Witwe des 1985 gestorbenen Verlagsgründers Axel Springer durchaus: Der 49-Jährige, der seit 2002 im Chefsessel sitzt, hat das Unternehmen auf Erfolg getrimmt und präsentierte vergangene Woche Rekord-Halbjahreszahlen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, der Gewinn kletterte auf 159,6 Millionen Euro (plus 5,6 Prozent).

Döpfner ist nun zweitgrößter Aktionär

Als Zeichen ihrer Dankbarkeit ließ Friede Springer nun knapp zwei Millionen Aktien springen – rund zwei Prozent des Unternehmens. Dadurch hält Döpfner jetzt 3,26 Prozent und ist zweitgrößter Aktionär. Friede Springer selbst hat aber mit 51,4 Prozent noch die Mehrheit.

Auch ohne die großzügige Schenkung litt Döpfner bislang keine arge finanzielle Not: Laut „Süddeutscher Zeitung“ verdient der promovierte Musikwissenschaftler und Vater von drei Söhnen zehn Millionen Euro pro Jahr und ist somit einer der bestbezahlten Manager in Deutschland.

Geburtstagsparty mit der Bundeskanzlerin

Nach seiner Tätigkeit als Chefredakteur beim Boulevard-Blatt „Hamburger Morgenpost“, wechselte Döpfner 1998 zum Springer-Verlag als Chefredakteur der „Welt“. 2000 ging der Aufstieg des Zwei-Meter-Mannes weiter: Er rückte in den Vorstand des Konzerns auf und wurde zwei Jahre später Vorstandsvorsitzender.

Zu Friede Springers Geburtstagsparty am Mittwoch in Berlin revanchierte sich Döpfner im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel dann mit einem etwas bescheideneren Präsent: Er schenkte der Jubilarin einen Gutschein für einen Tango-Kurs.