Es gibt Geschenke, die, überreicht mit warmer Hand, innige und persönliche Verbundenheit ausdrücken. Es gibt auch Geschenke, die schon wegen ihrer Größenordnung nicht mehr privat sind und deshalb von einer Hingabe zur Transaktion werden und mithin eine Börsen-Pflichtmitteilung auslösen.
Für Friede Springer, die Erbin des Unternehmensgründers Axel Springer, ist das Geschenk von knapp zwei Prozent an der Axel Springer AG im Wert von rund 70 Millionen Euro wohl beides: ein Zeichen von Freundschaft und großer Dankbarkeit an ihren Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner und eine Transaktion, die in die Zukunft des größten deutschen Medienkonzerns reicht.
Eigentum verpflichtet. In diesem Fall den erfolgreichen Chef Mathias Döpfner, der es vom Chefredakteur und Journalisten zum Konzernlenker gebracht hat. Zehn Jahre steht Döpfner an der Spitze des Unternehmens, was selbst für Manager reiner Familienunternehmen lang ist, erst recht für Vorstandschefs börsennotierter Unternehmen.
Kontinuität ist in zunehmend unruhigen Zeiten ein wachsender Wert. Auch daran wird Friede Springer mit Sicherheit gedacht haben. Und Verbundenheit.