Wiesbaden. Zeichen für eine Erholung: Die deutschen Exporte legen wieder deutlich zu. Sie legten im Juni im Vergleich zum Vormonat Mai um sieben Prozent zu. Es war der stärkste Anstieg seit drei Jahren. Der Vergleich zum Vorjahr fällt jedoch verheerend aus.

Die deutschen Exporte sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni im Vergleich zum Vormonat um 7 Prozent gestiegen. Das ist der stärkste Zuwachs seit September 2006, als die Statistiker kalender- und saisonbereinigt ein Plus von 7,3 Prozent verzeichneten, wie die Behörde am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum Juni 2008 gab es wegen der weltweiten Rezession allerdings immer noch ein Minus von 22,3 Prozent.

Die Einfuhren legten im Vergleich zum Mai 2009 um 6,8 Prozent zu, im Jahresvergleich gab es ein Minus von 17,2 Prozent. Unter dem Strich wurden im Juni 2009 Güter im Wert von 12,2 Milliarden Euro mehr exportiert als in die Bundesrepublik eingeführt. Die Zahlen sind vorläufig und können noch korrigiert werden.

Im Mai hatten die Exporte im Vergleich zum April um magere 0,2 Prozent zugelegt. Selbst den geringen Zuwachs wertete damals die Branche als hoffnungsvolles Anzeichen.

Wichtigster Absatzmarkt für deutsche Produkte ist mit Abstand die EU, wohin im Juni Waren im Wert von 43,8 Milliarden Euro verkauft wurden. Im Vergleich zum Juni 2008 war das ein Rückgang von 22,1 Prozent. Vergleicht man das erste Halbjahr 2009 mit dem Vorjahreszeitraum ergibt sich dabei ein Minus von 23,9 Prozent. Insgesamt liegt die Zahl bei 23,2 Prozent.

Die deutschen Exporte sind im ersten Halbjahr jedoch um fast ein Viertel eingebrochen. Die Unternehmen hierzulande führten von Januar bis Juni Waren im Wert von 391,8 Milliarden Euro aus, ein Minus von 23,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. (ap/afp)