Standard & Poor's attestiert der Bundesrepublik weiterhin wirtschaftliche Stärke und allerhöchste Kreditwürdigkeit - und schlägt damit ganz andere Töne an als der Mitbewerber Moody's, der erst jüngst gewarnt hatte, Europas wichtigste Wirtschaftslokomotive gehe die Kraft aus.

Die Ratingagentur S&P hat mitten in der Euro-Schuldenkrise die Top-Bonität Deutschlands bestätigt. In der Nacht zu Donnerstag attestierte Standard & Poor's Deutschland die Bestnote "Triple-A" und behielt den Ausblick "stabil" bei. Europas größte Volkswirtschaft verfüge über die Fähigkeit, möglichen finanziellen und wirtschaftlichen Schocks standzuhalten. Die Bewertung spiegele Deutschlands moderne, hoch diversifizierte und wettbewerbsfähige Wirtschaft wider. Damit schlägt S&P andere Töne an als Rating-Wettbewerber Moody's, der in der vergangenen Woche mit Blick auf eine mögliche Überforderung Deutschlands in der Schuldenkrise den Ausblick von "stabil" auf "negativ" zurückgestuft hatte.

Agentur rechnet weiter mit leichtem Wachstum

Trotz der lobenden Worte rechnet auch S&P nur mit einem leichten Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die Agentur rechnet in diesem Jahr und im nächsten Jahr mit einem BIP-Plus von etwa einem Prozent. Deutschland schlage sich besser als andere "AAA"-Konkurrenten, hieß es weiter.

Stuft die Ratingagentur Moody's wie angedroht die Bonitätsnote für die Euro-Länder Deutschland, Luxemburg und die Niederlande tatsächlich herab, werden nur noch neun Staaten von allen drei großen Bonitätswächtern S&P, Fitch und Moody's mit dem begehrten "AAA" benotet. Das sind Australien, Dänemark, Finnland als einziges Euro-Mitglied, Großbritannien, Kanada, Norwegen, Schweden, die Schweiz und Singapur. (rtr)