Frankfurt. Das Aus gilt für 350 Filialen der großen Schlecker-XL-Märkte. 1100 Mitarbeiter des insolventen Unternehmens verlieren damit ihren Job. Investoren seien abgeschreckt, weil es ein viel zu großes und unkalkulierbares Risiko gebe, so der Insolvenzverwalter.
Die Gläubiger der Drogeriemarkt-Kette Schlecker haben auch das Aus für die 350 großen Schlecker-XL-Märkte beschlossen. Damit verlieren weitere 1110 Mitarbeiter des insolventen Unternehmens ihren Arbeitsplatz, wie Insolvenzverwalter Werner Schneider am Donnerstag mitteilte.
Er hatte versucht, Schlecker XL zusammen mit den IhrPlatz-Drogeriemärkten zu verkaufen, die ebenfalls zu Schlecker gehörten. Schneider begründete die Entscheidung mit dem "viel zu großen und nicht kalkulierbaren Risiko", das mögliche Investoren wegen einer Welle von Kündigungsschutzklagen bei Schlecker gesehen hätten. Die Kündigungen würden bis Mitte Juli versandt.
Schneider hatte für die einst als Zukunftskonzept für die Drogeriekette eröffneten Schlecker-XL-Märkte und für IhrPlatz mit der Münchener Beteiligungsfirma Dubag bereits einen Käufer gefunden, doch der Großgläubiger, der Kreditversicherer Euler Hermes, stellte sich quer. "Für IhrPlatz besteht noch teilweise Hoffnung", hieß es in der Mitteilung. Die Gespräche mit einem Investor für IhrPlatz würden am Montag fortgesetzt.
Am Mittwoch hatten die letzten Läden der insolventen Drogeriekette Schlecker für immer ihre Türen geschlossen. Die fast 14.000 zuletzt noch verbliebenen Beschäftigten erwarten in den kommenden Tagen ihre Kündigungen. Der Ausverkauf in den 2800 noch bestehenden Läden war am 8. Juni gestartet worden, nachdem sich die Gläubigerversammlung drei Tage zuvor auf die Zerschlagung der hochverschuldeten Drogeriemarkt-Kette geeinigt hatte. (rtr, afp)