Frankfurt/Main.. Die Übernahme der bundesweit rund 800 Ihr-Platz-Filialen und Schlecker-XL-Märkte durch den Münchner Investor Dubag ist überraschend geplatzt. Die Gespräche mit dem Hauptgläubiger Euler Hermes seien ergebnislos abgebrochen worden, teilte der Insolvenzverwalter am Freitag mit.
Die Zukunft der insolventen Schlecker-Töchter Ihr Platz und Schlecker XL ist wieder völlig offen. Die Angestellten der bundesweit mehr als 800 Ihr-Platz-Filialen und
Schlecker-XL-Märkte stehen erneut vor einer ungewissen Zukunft. Am Freitag
scheiterten überraschend die Verhandlungen zwischen dem Hauptgläubiger Euler
Hermes und dem Münchner Investor Dubag, wie der Insolvenzverwalter mitteilte.
Beide Seiten hätten sich nicht auf eine Lösung zur Fortführung der
Schlecker-Tochter Ihr Platz verständigen können. Die Eckpunkte des
Fortführungskonzepts seien nicht einigungsfähig gewesen.
Dubag wollte sowohl die Drogeriemarktkette Ihr Platz mit Sitz in
Osnabrück als auch die Schlecker-XL-Märkte übernehmen. Letztere sind größer und
stehen an verkehrsgünstigeren Stellen als die herkömmlichen Schlecker-Filialen.
Ihr Platz beschäftigt nach Angaben des Insolvenzverwalters etwa 5000
Mitarbeiter, Schlecker XL 1164.
Insolvenzverwalter sucht nun neue Lösung für Ihr Platz
Die Gespräche begannen bereits am Vormittag an einem geheim
gehaltenen Ort und zogen sich immer mehr in die Länge. An der Runde nahmen den
Angaben zufolge Vertreter des Schlecker-Hauptgläubigers Euler Hermes, der
Ihr-Platz-Insolvenzverwalter Werner Schneider sowie Dubag-Vorstand Michael
Schumann teil. Eine Telefonkonferenz, bei der am frühen Nachmittag über ein
Gesprächsergebnis informiert werden sollte, wurde abgesagt.
Am Abend teilte der Insolvenzverwalter mit, die Dubag habe bereits
vor dem Beginn des Gesprächs ihr Angebot für die Übernahme der
Schlecker-XL-Märkte zurückgezogen. Dafür seien arbeits- und mietrechtliche
Themen ausschlaggebend gewesen. Alle Beteiligten bedauerten das Scheitern der
Gespräche und vereinbarten den Angaben zufolge Stillschweigen zu weiteren
Details der Verhandlungen.
Für Ihr Platz suche Insolvenzverwalter Werner Schneider jetzt eine
neue Lösung, hieß es. Dazu sollten in den kommenden Tagen Gespräche aufgenommen
werden. (dapd)