Essen. . Am Montag galt der Verkauf der 490 Ihr-Platz- und 342 Schlecker-XL-Filialen noch als sicher. Am Tag darauf sollte das nicht mehr gelten. Der Investor aus München soll Probleme mit der Finanzierung haben.
Die Drogeriemarktkette Schlecker ist endgültig Geschichte. Die Gläubigerversammlung beschloss am Dienstag die Abwicklung. Entgegen früheren Aussagen des Insolvenzverwalters ist auch die Zukunft der Tochterfirmen Ihr Platz und Schlecker XL noch längst nicht gesichert.
Noch am Montag hatte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz verkündet, dass der Münchener Investor Dubag die 490 Filialen von Ihr Platz sowie die 342 Schlecker-XL-Märkte mit zusammen 5000 Beschäftigten kaufen werde. Es existiere bereits ein Kaufvertrag. Gestern dann kam der Rückschlag: „Es fehlen noch Informationen seitens des Investors, wie die Finanzierung gewährleistet werden soll“, sagte ein Sprecher des Kreditversicherers und Schlecker-Gläubigers Euler Hermes.
13.500 Schlecker-Frauen verlieren ihre Jobs
Geiwitz nahm die Familie Schlecker gestern in Schutz: „Man kann ihr nicht vorwerfen, Vermögen in großem Stil weggeschafft zu haben.“ In Medienberichten war die Rede davon, dass Anton Schleckers Kinder Meike und Lars 40 Millionen Euro auf der hohen Kante hätten. Sie haben aber Forderungen von 176 Millionen Euro angemeldet. Laut „Handelsblatt“ hat allein das Logistikunternehmen LDG, das den Kindern gehört, von 2006 bis 2010 Überschüsse von 58,5 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die 13.500 Schlecker-Frauen, die voraussichtlich ab Juli auf der Straße stehen, haben nach Einschätzung von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen gute Chancen auf neue Jobs. Die Bundesagentur für Arbeit rede gerade mit Amazon, McDonald’s, Lidl oder dem Dänischen Bettenlager über Übernahmemöglichkeiten, sagte Agentur-Vorstand Heinrich Alt der Wochenzeitung „Die Zeit“.