Essen. . Die Vorlage für die Aufsichtsratssitzung bei Opel klammert die wichtigsten Punkte aus. Das berichten Gewerkschaftsvertreter vor der seit Wochen mit Spannung erwarteten Sitzung in Rüsselsheim. Das Thema Werksschließung würde in der „schöngefärbten“ Vorlage nicht erwähnt.

Arbeitnehmervertreter kritisieren, dass es mit der entschärften Vorlage für die Aufsichtsratssitzung am Donnerstag weiterhin „keinen langfristigen Zukunftsplan für die Marke und damit für die Mitarbeiter“ gebe.

Zwar solle kein Beschluss über die Stilllegungspläne des Unternehmens geben. Andererseits werde den Standorten in Deutschland keine Sicherheit und keine Perspektive gegeben. Für das Bochumer Werk besteht der konkrete Plan des Managements, die zurzeit ausgelastete Produktion Ende 2016 mit dem Minivan-Modell Zafira auslaufen zu lasse­n. Dann würde nach 54 Jahren der Autobau im Ruhrgebiet enden.

„Damit würde Opel als Marke praktisch aufhören zu existieren“

Aus Gewerkschaftskreisen gibt es Reaktionen auf die Berichte, große Teile der Modellpalette nicht mehr selbst bei Opel zu bauen. Minivans, Gelände- und Kleinwagen sollen demnach zukünftig beim neuen Kooperationspartner PSA (Peugeot/Citroën) nicht nur entwickelt, sondern ab 2017 auch gebaut werden. Damit bliebe für Opel nur Entwicklung und Bau der Mittelklassemodelle Astra und Insignia. Arbeitnehmervertreter bestätigen diese anscheinend bereits weit gediehenen Planungen und kritisieren: „Damit würde Opel als Marke praktisch aufhören zu existieren.“

Ein Unternehmenssprecher bezeichnete Meldungen als falsch, nach denen über Abfindungen jeweils 1500 Stellen im Stammwerk Rüsselsheim und im spanischen Kleinwagenwerk Saragossa abgebaut werden sollen.