Frankfurt/Main. . Der Google-Vorstandsvorsitzende Larry Page hat wegen einer Erkrankung Termine bis in den Juli absagen lassen. Der 39-jährige Mitbegründer des Internetgiganten versäumte bereits am Donnerstag ein Aktionärstreffen in Mountain View, was Aufsichtsratschef Eric Schmidt damit begründete, Page habe seine Stimme verloren.
Google-Chef Larry Page hat seine Stimme verloren. In der strategisch wichtigen Zeit nach der 12,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Handyherstellers Motorola wird der Gründer und Chef des US-Internetkonzerns für mehrere Wochen nicht sprechen können. Seine Aufgaben als Chef des Konzerns werde er aber weiter wahrnehmen, sagte Chairman Eric Schmidt am Donnerstag auf der Hauptversammlung am Firmensitz Mountain View.
Aus diesem Grund sprach Page bereits nicht auf dem Aktionärstreffen. Laut einem Google-Sprecher wurde Page aufgefordert, sich auszuruhen. Details zur gesundheitlichen Verfassung des Mannes, der im April 2011 das Ruder bei dem Unternehmen wieder übernahm, nannte er nicht. Page wird auch auf der Google-Entwicklerkonferenz in der kommenden Woche sowie bei der Präsentation der Quartalszahlen im kommenden Monat keine Rede halten.
Motorola soll als separate Sparte agieren
Inhaltlich ging es auf der Hauptversammlung hauptsächlich um den Motorola-Kauf und den Aktiensplit, der Page und Co-Gründer Sergey Brin zu einer Festigung ihrer Macht bei Google verhilft. Über den US-Handyhersteller Motorola sagte Google-Finanzchef Patrick Pichette, es handele sich um einen "fantastischen Wert". Zugleich versicherte er, Motorola werde als separate Sparte agieren. "Es ist wegen der Wirtschaftlichkeit und der Kultur sehr wichtig, dass es auf seinem eigenen Schlachtfeld bleibt."
Google hatte im vergangenen Jahr bekanntgegeben, Motorola kaufen zu wollen. Der US-Handyhersteller war vor allem wegen seiner 17.000 Patente und 7500 Patentanwendungen begehrtes Übernahmeziel. Mit den Schutzrechten im Rücken wird sich Google dem Vernehmen nach in den Patentstreitigkeiten unter anderem besser gegen Apple verteidigen können.
Page, Brin und Schmidt kontrollieren rund 66 Prozent der Stimmrechte
Die Google-Aktionäre genehmigten am Donnerstag die Einführung eines neuen Aktientyps. Der Aktiensplit sieht die Ausgabe einer neuen "C-Klasse"-Aktie ohne Stimmrecht für jeden bereits existierenden Google-Anteilsschein der "A-Klasse" vor.
Danach wird Google in der Lage sein, neue nicht-stimmberechtigte Aktien bei Übernahmen und als Mitarbeiter-Bezahlung auszugeben, ohne die Kontrollmacht der drei Führungspersonen Page, Brin und Schmidt zu verwässern. Diese kontrollieren rund 66 Prozent der Stimmrechte. Google teilte nicht mit, wann der Aktiensplit erfolgt. Vor dem vierten Quartal rechnen die Amerikaner nicht damit. (reuters/dapd)