Stockholm. Ungeachtet der Finanzkrise steigert die schwedische Modekette H&M ihre Umsätze. Kürzlich legten WDR-Recherchen nahe, dass Lieferanten und Sublieferanten von H&M auch auf Kinderarbeit zurückgreifen.
Die Konjunkturflaute in Europa kann der schwedischen Modekette Hennes & Mauritz (H&M) nichts anhaben. Die weltweite Nummer zwei der Textilbranche konnte ihre Umsätze im zweiten Geschäftsquartal weiter steigern. In dem von März bis Mai dauernden Quartal wuchsen die Erlöse um 4,5 Milliarden auf 31,7 Milliarden schwedische Kronen oder umgerechnet 3,6 Milliarden Euro. Dabei erhöhte sich der Umsatz im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 12 Prozent.
Weniger neue H&M-Filialen
Beim Umsatzwachstum lag H&M damit gleichauf mit dem Weltmarktführer Inditex. Die schwedische Modekette eröffnete allerdings weniger neue Läden als der Konkurrent. H&M nahm von Juni 2011 bis Mai dieses Jahres weltweit 278 neue Filialen in Betrieb und hatte zuletzt an 2.575 Läden. Die spanische Inditex, Mutterkonzern unter anderem der Modekette Zara, stockte die Zahl ihrer Filialen allein im ersten Quartal dieses Jahres um 464 Läden auf über 5.600 Filialen auf.
Anfang des Jahres lief im Ersten der "Markencheck H&M". Die Recherchen der Reporter führten nach Bangladesh, wo viele H&M-Produkte hergestellt werden, in ein Land der Niedrigstlöhne. Die Recherchen in Textilfirmen vor Ort legen nahe, dass Lieferanten und Sublieferanten von H&M auch auf Kinderarbeit zurückgreifen. (mit dapd)