Essen. Die ARD beschäftigt sich am Montagabend ab 20.15 Uhr mit der Volksmarke “H&M“. Harte, aber faire Recherche zeichnen den “H&M-Check“ aus. Und bringt zum Teil erstaunliche Ergebnisse. Diese Reihe in der ARD hätte einen Grimme-Preis verdient.
Marken-Check Nummer drei. Diesmal geht’s um H&M (ARD, 20.15 Uhr). Die beiden ersten Ausgaben des neuen Verbraucherformats erreichten so viele Zuschauer wie populäre Spielfilme – und das mit beeindruckender Qualität. Kann der „H&M-Check“ mithalten?
Das WDR-Autorenduo Gönke Harms und Rebecca Gudisch zeigt zunächst, dass H&M eine Volksmarke mit bestem Ansehen bei junger und jung gebliebener Kundschaft ist – und verwirklicht damit den Anspruch der Öffentlich-Rechtlichen, Fernsehen für alle Gebührenzahler zu machen.
Greift H&M auch auf Kinderarbeit zurück?
Was den 45-Minüter auszeichnet: Die Doku behauptet nicht nur kritisches Nachfragen, sondern bringt auch erstaunliche Ergebnisse. Der wichtige Frage bei dem Bewertungsraster ist, ob der schwedische Mode-Konzern tatsächlich gute, günstige Produkte mit Trend-Faktor fair produzieren kann.
Dafür hat sich das WDR-Team in das Land begeben, in dem viele H&M-Produkte hergestellt werden: Bangladesh, ein Land der Niedrigstlöhne. Die Recherchen in Textilfirmen vor Ort legen nahe, dass Lieferanten und Sublieferanten von H&M auch auf Kinderarbeit zurückgreifen. Stets wird die H&M-Zentrale mit Recherche-Ergebnissen konfrontiert, kann Besserung geloben.
Fazit: bester Verbraucher-Journalismus, harte, aber faire Recherche, klare Argumentation. Was dieser Reihe noch fehlt, ist nur eines: ein Grimme-Preis.