Hamburg. Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble haben Medienberichten zufolge beschlossen, das verschuldete Land unter den Rettungsschirm zu drängen. Das Land sei nicht in der Lage, alleine aus der Krise zu finden. Experten rechnen damit, dass die spanischen Banken bis zu 90 Millionen Euro benötigen.
Angesichts der schwierigen Lage in Spanien wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das Land nach "Spiegel"-Informationen unter den europäischen Rettungsschirm EFSF drängen. Spanien sei nach Einschätzung der beiden CDU-Politiker allein nicht in der Lage, die Schieflage seiner Banken zu beheben, berichtete das Nachrichtenmagazin am Samstag vorab aus seiner neuen Ausgabe.
Mit dem Schritt wolle Berlin die Gefahr eindämmen, dass sich die Euro-Krise nach einem möglichen Ausscheiden Athens in den angeschlagenen südlichen Ländern der Währungsunion verschärfe.
Schäuble setzte den Angaben zufolge am vergangenen Mittwoch den spanischen Wirtschaftsminister Luis de Guindos bei dessen Besuch in Berlin unter Druck, dass sich Madrid Geld vom Rettungsschirm besorgen solle, um damit das Kapital seiner Banken aufzupolstern. Guindos habe Schäuble jedoch abblitzen lassen. Sein Land könne die notwendigen Mittel allein aufbringen, erklärte der Spanier laut "Spiegel".
Spanische Regierung unterstützt Banken
Spanien leidet vor allem unter einer immensen Bankenkrise. Die Regierung stützt den unter einer geplatzten Immobilien- und Kreditblase leidenden Bankensektor derzeit mit Milliardenbeträgen, um seinen Zusammenbruch zu verhindern. Sie will bisher keine EFSF-Mittel beantragen, sondern die Krise allein in den Griff bekommen.
Es ist aber fraglich, ob Madrid die Krise wirklich aus eigener Kraft schultern kann oder unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen muss. Aufgrund leerer öffentlicher Kassen, der lahmenden Konjunktur sowie hoher Arbeitslosigkeit gilt das Land seit geraumer Zeit als möglicher Kandidat für europäische Hilfen. (afp)