Essen. . Der Schlecker-Insolvenzverwalter Geiwitz setzt Investoren ein Ultimatum. Bis Freitag nächster Woche sollen sie ihre Übernahme-Angebote verbessertn. Die Hoffnung der Mitarbeiter ruht nun auf dem Karstadt-Retter Nicolas Berggruen.

Das Bangen geht weiter: Die Gläubigerversammlung vertagte gestern eine Entscheidung über die Zukunft der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker. Der Insolvenzverwalter nimmt sich eine weitere Woche Zeit. Die Hoffnung der 16 000 Mitarbeiter ruht nun auf Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen, der gestern sein Interesse an den Schlecker-Filialen bestätigen ließ.

„Wir müssen bis nächsten Freitag belastbare Angebote vorliegen haben“, sagte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Freitag nach einer Sitzung des Gläubiger-Ausschusses. Andernfalls müsse der Betrieb eingestellt werden. Neben Berggruen sind offenbar noch weitere Finanzinvestoren im Rennen, die für Schlecker geboten haben. Die Namen der zwei Interessenten, mit denen er weiter verhandelt, wollte der Insolvenzverwalter gestern nicht nennen.

Die dramatische Situation für Schlecker erinnert an den Sommer 2010, als Berggruen wie „Kai aus der Kiste“ in Essen auftauchte, um die damals zahlungsunfähigen Karstadt-Warenhäuser zu übernehmen. Die Lage war damals ähnlich verfahren wie heute bei Schlecker. Über Wochen verhandelte der Milliardär mit dem Insolvenzverwalter Hans Hubert Görg, bis Berggruen am Ende den Zuschlag bekam.

„Schlichtweg nicht akzeptabel“

Die erleichterten Karstadt-Mitarbeiter feierten ihren Retter damals wie einen Popstar. Sein Charisma und sein Bekenntnis zum Warenhauskonzept überzeugten sie. Auf ein ähnliches Wunder mag jetzt die verbliebene Schlecker-Belegschaft hoffen. Doch bislang ist wenig bekannt, was Berggruen mit der angeschlagenen Drogeriekette vor hat.

In Medienberichten ist davon die Rede, dass der Milliardär, der gerade erst beim US-Schnellrestaurant-Riesen Burger King eingestiegen ist, an dem gesamten Schlecker-Konzern interessiert sei und für die Übernahme bis zu 150 Millionen Euro biete. Das reicht dem Insolvenzverwalter aber nicht. Geiwitz bezeichnete die vorgelegten Angebote gestern als „schlichtweg nicht akzeptabel“. Berggruen muss nachbessern.