Bottrop.

Rund acht Wochen nach der Kündigungswelle bei der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker hat im Bezirk der Gelsenkirchener Arbeitsagentur ein knappes Viertel der ehemaligen Beschäftigten wieder eine berufliche Perspektive.

24 der 100 Betroffenen aus der Emscher-Lippe-Region, die sich in den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet hatten, sind in Arbeit, beginnen eine betriebliche Ausbildung oder berufliche Qualifizierung, teilt die Agentur mit.

Neun ehemalige Beschäftigte des Unternehmens haben bisher einen neuen Job gefunden, überwiegend als Verkäuferin in verschiedenen Bereichen des Einzelhandels, aber auch als Bürokauffrau, Kassiererin oder Reinigungskraft.

Auf 400-Euro-Basis

Zwei Frauen, die ehemals bei Schlecker geringfügig beschäftigt waren und eine solche Beschäftigung gesucht haben, üben auch jetzt einen Job auf 400-Euro-Basis aus. Ferner starten drei junge Frauen im Herbst mit einer betrieblichen Ausbildung, weitere vier Betroffene entschieden sich für eine berufliche Neuorientierung im Rahmen einer beruflichen Qualifizierung oder Umschulung. Sechs Schlecker-Frauen sind nicht mehr bei der Arbeitsagentur registriert, weil deren Kündigungen zurückgezogen beziehungsweise ihnen neue Arbeitsverträge angeboten wurden. 76 Frauen suchen im Bezirk der Gelsenkirchener Arbeitsagentur noch nach einem neuen Arbeitsplatz. Bei vielen läuft das Bewerbungsverfahren.

„Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass die meisten bis zum Herbst eine neue berufliche Perspektive gefunden haben“, erklärt Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. Es habe in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck im April zwar rund 60 freie Stellen im Einzelhandel gegeben, aber in der Regel nicht in Drogeriemärkten. Auch sei die Entlohnung bei Schlecker in der Regel recht gut gewesen.

Rund 60 freie Stellen

Es gehe also nicht nur darum, eine neue Beschäftigung zu finden, sondern häufig sei mit einer neuen Arbeitsstelle auch eine Einkommenseinbuße verbunden. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi hat die Agentur für Arbeit die ehemaligen Schlecker-Frauen für die kommende Woche zu einem Gespräch in die Arbeitsagentur eingeladen.