Düsseldorf. 6,5 Prozent mehr Gehalt fordert die Gewerkschaft für die etwa 700.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Die Streiks sollen am Mittwoch und Donnerstag Druck auf den Tarifpartner ausüben. “Unsere Geduld ist am Ende“, so ein IG-Metall-Bezirksleiter.

In den frühen Morgenstunden haben in Nordrhein-Westfalen die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie begonnen. Seit 4.00 Uhr ruht im Düsseldorfer Daimler-Werk vorübergehend die Arbeit, wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilte.

"Unsere Geduld ist zu Ende!", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard bei einer Kundgebung vor dem Werkstor zu den 800 Beschäftigten der Frühschicht. "Wenn sich die Arbeitgeber nicht endlich in Bewegung setzen, dann sind die heute beginnenden Warnstreiks nur der Anfang", fügte er hinzu. "Wir sind bereit für Streit."

Streiks in allen Branchen für Donnerstag geplant

Weitere Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie kündigte die Gewerkschaft für Mittwoch in Lohmar an, wo Arbeiter mehrerer Betriebe am Vormittag mit einem Sternmarsch Druck auf den Tarifpartner ausüben wollten. Auch in Königswinter, Bad Honnef und Eitorf waren Warnstreiks geplant.

Am Donnerstag sollen nach Angaben der IG Metall tausende Beschäftigte in mehr als 100 Firmen bis zu vier Stunden ihre Arbeit niederlegen. Betroffen seien Betriebe aller Branchen, vom Autozulieferer über den Maschinenbau bis zur Elektro- und Hausgeräteindustrie sowie dem Anlagenbau.

Forderung: 6,5 Prozent mehr Gehalt

Die Aktionen bilden den Auftakt einer Reihe von Warnstreiks, die zunächst bis zum 9. Mai fortgeführt werden soll. Damit will die Gewerkschaft vor der nächsten Verhandlungsrunde am 11. Mai Druck auf die Arbeitgeber machen.

Die IG Metall fordert für die etwa 700.000 Beschäftigten der Branche in NRW 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem verlangen sie die unbefristete Übernahme von Lehrlingen sowie mehr Mitbestimmung und Fairness in der Leiharbeit. Die Arbeitgeber bieten bislang 3 Prozent bei einer Laufzeit von 14 Monaten. (dapd)