New York. . Spaniens Kreditwürdigkeit hat nur noch die Note „befriedigend“. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat das wirtschaftlich stark angeschlagene Land um zwei Stufen abgewertet. Als Begründung nannte S&P erhebliche Risiken für das Wirtschaftswachstum und den Haushalt. Doch es gab auch Lob.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat Spanien zurückgestuft und Madrid damit weiter unter Druck gesetzt. In der Bewertung langfristiger Anleihen ordnete S & P die spanische Kreditwürdigkeit am Donnerstag zwei Stufen tiefer ein. Angesichts der schwachen Wirtschaftskraft sei es wahrscheinlich, dass sich die Haushaltsprobleme Spaniens weiter verschärften, hieß es zur Begründung in New York. Die Kreditwürdigkeit wurde von „A“ auf „BBB+“ gesenkt.
Die spanische Regierung müsse vermutlich insbesondere dem nationalen Bankensektor mehr Unterstützung zukommen lassen, erklärte die Agentur weiter. Madrid hatte in dieser Woche bestätigt, dass Spanien zum zweiten Mal in drei Jahren in die Rezession gerutscht ist.
Trotz der Abwertung bleibt Spanien noch klar im Investitionsrahmen, angesichts der höheren Risiken dürften die Investoren jedoch deutlich höhere Zinsen verlangen. Für Spanien könnte es somit spürbar teurer werden.
Lage könnte sich verschärfen
Auch die Bewertung kurzfristiger Staatsanleihen werde gesenkt, hieß es. Der Ausblick sei zudem negativ. Es werde ein Wirtschaftsrückgang um 1,5 Prozent in diesem Jahr und 0,5 Prozent im kommenden Jahr erwartet. Eine frühere Prognose ging von einem Wachstum um 0,3 beziehungsweise 1,0 Prozent aus. Damit könnte Spanien eine weitere Rückstufung in absehbarer Zeit drohen. Auch die Ratingagentur Moody’s hatte Spanien im Februar nach unten gestuft.
Lobend führte Standard & Poor’s die Arbeitsmarktreformen der Madrider Regierung an. Diese würden letztlich die Einstellungslage verbessern helfen. Unterm Strich würden allerdings in kurzer Zeit dennoch keine neuen Arbeitsplätze geschaffen.
Der europäische Umgang mit der Schuldenkrise handelte sich einen Tadel der Ratingagentur ein. Es „fehlt weiter an Effektivität“, hieß es. Die Lage Spaniens könne sich weiter verschärfen, wenn Europa das Vertrauen der Anleger nicht stärke und den Kapitalfluss nach außen stabilisiere.