München. Siemens verwirft seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr. Wegen verpatzter Geschäfte mit Anbindungen von Windparks auf hoher See geht der Konzern für 2011/12 nur noch von einem Gewinn von 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro aus. Bisher hatten die Münchner noch 600 bis 800 Millionen mehr erwartet.
Wegen enormer Verluste in den ersten beiden Quartalen hat Siemens seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch nach unten geschraubt. Statt wie bisher mit sechs Milliarden Euro rechnet der Konzern nur noch mit einem Ergebnis von 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro, wie Siemens am Mittwoch in München mitteilte.
Von Januar bis März ging der Gewinn im Jahresvergleich um zwei Drittel auf 1,053 Milliarden Euro zurück. Bereits im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 war das Ergebnis um 17 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro gesunken.
Probleme mit Windparks in der Nordsee
"Das zweite Quartal war wie erwartet nicht einfach", sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher. Vor allem ein schwächeres Geschäft mit Großprojekten habe dafür gesorgt, dass der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 17,88 Milliarden Euro sank. Nur dank des guten Auftragsbestands sei der Umsatz um neun Prozent auf 19,3 Milliarden Euro gestiegen.
Probleme bereitet dem Konzern vor allem die Anbindung der Nordsee-Windparks ans Stromnetz. Im zweiten Quartal musste Siemens deswegen 278 Millionen Euro zurückstellen. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres waren es 203 Millionen Euro. Zudem verbuchte der Konzern beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks einen Beteiligungsverlust in Höhe von 640 Millionen Euro.(dapd/reuters)