Düsseldorf/Essen. .

Die deutschen Konzerne RWE, Siemens und Eon haben den Zuschlag für Windkraftprojekte in der Nordsee erhalten. Sie werden vor der britischen Küste mit Milliardenaufwand gigantische Windfarmen errichten.

Die deutschen Konzerne RWE, Siemens und Eon haben den Zuschlag für gigantische Windkraftprojekte vor der britischen Küste erhalten. Allein oder in Zusammenarbeit mit Partnern wollen sie in den nächsten Jahren im Meer vor Großbritannien Windparks mit einer Kapazität von rund 15.000 Megawatt errichten. Das entspricht mehr als 10 Prozent des britischen Energiebedarfs.

Den größten Brocken bei der Ausschreibung von insgesamt neun Windenergiezonen durch Großbritannien sicherte sich Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE. Der Essener Konzern will im Alleingang vor der Küste von Südwales das Windkraftprojekt «Atlantic Array» mit einer Leistung von 1.500 Megawatt entwickeln. Zusammen mit den Partnern Scottish & Southern Energy, Statoil und Statkraft erhielt der Energieriese außerdem den Zuschlag für das Projekt «Dogger-Bank». Vor der Grafschaft Yorkshire sollen Windturbinen mit einer Kapazität von 9.000 Megawatt errichtet werden. Der zuständige RWE-Innogy-Chef Fritz Vahrenholt bezifferte das erwartete Investitionsvolumen für den Konzern auf rund 12 Milliarden Euro.

RWE baut auch vor Helgoland

Der Siemens-Konzern sicherte sich zusammen mit Mainstream Renewable Power den Zuschlag für die Errichtung eines 4-Gigawatt-Windparks im Meeresgebiet «Hornsea» vor der britischen Grafschaft Yorkshire. Windturbinen und Offshore-Umspannstationen für dieses Projekt sollen von Siemens geliefert werden. Nach Schätzungen von Branchenkennern könnte dies für das Münchener Unternehmen einen Auftragseingang von rund 6 Milliarden Euro bedeuten.

Deutschlands größter Energieversorger Eon sicherte sich das Windkraftprojekt «Hastings». Im Meer vor Sussex sollen eine Windfarm mit einer Kapazität von 650 Megawatt entstehen.

Großbritannien erneuert Infrastruktur

Großbritannien will im Zuge der Erneuerung seiner Energieinfrastruktur bis 2020 rund ein Viertel seines Strombedarfs aus Windkraft decken. Ein wichtiger Schritt dabei war die Vergabe von neun Zonen für die Entwicklung großer Windkraftprojekte vor den Küsten der Insel am Freitag. Außer den deutschen Konzernen kamen dabei unter anderem auch der spanische Stromriese Iberdrola, Vattenfall und der Energiekonzern Centrica zum Zuge.

RWE gab außerdem grünes Licht für den Bau des Offshore-Parks Nordsee Ost bei Helgoland. Bereits in diesem Jahr soll mit den bauvorbereitenden Maßnahmen für den Windpark begonnen werden, der rund 30 Kilometer nordwestlich der Insel Helgoland entstehen und eine Leistung von 295 Megawatt haben soll. Die Investitionssumme liegt laut RWE bei rund einer Milliarde Euro. (apd)