Düsseldorf. Ein gutes halbes Jahr ist es her, dass Media Markt ein Ende des “Preis-Irrsinns“ verkündete. Doch der Verzicht auf Rabatt-Aktionen hat dem Elektrohandelsmarkt und der Schwester-Kette Saturn offenbar nicht genutzt. Branchenkreisen zufolge verzeichnet der Media-Saturn-Konzern sinkende Umsätze.
Europas größte Elektrohandelskette Media-Saturn hat im Januar in Deutschland Branchenkreisen zufolge sinkende Umsätze verzeichnet. Hintergrund der Entwicklung sei auch der Verzicht auf publikumswirksame Rabattaktionen, hieß es am Freitag in mit dem Vorgang vertrauten Kreisen. Der "Lebensmittel Zeitung" zufolge lag das Umsatzminus der Metro -Tochter im Januar im Heimatmarkt bei mindestens zehn Prozent. Sprecher des Düsseldorfer Handelsriesen und seiner Ingolstädter Tochter wollten die Angaben nicht kommentieren.
Der neue Metro-Chef Olaf Koch hatte sich bereits verhalten über die Entwicklung im ersten Quartal geäußert. Metro verspüre zu Jahresbeginn Gegenwind - dies gelte auch für den Elektromarkt, hatte Koch Ende März gesagt. 2012 werde für den Konzern "sehr herausfordernd".
Media Markt hatte im September ein Ende des "Preis-Irrsinns" mit immer neuen Rabatt-Aktionen ausgerufen und angekündigt, künftig auf "faire und marktgerechte" Preise setzen zu wollen. Media Markt und Saturn hatten eigene Internet-Shops eröffnet, die Kette hatte zudem den Online-Händler Redcoon übernommen. Beide Ketten müssen sich nun dem Vergleich mit den Preisen im Internet stellen. Zugleich verzichten die Ketten auf aggressive Preisaktionen, mit denen sie in der Vergangenheit das traditionell schwache Januar-Geschäft - die Kunden geben nach der Weihnachtszeit in der Regel weniger Geld aus - angekurbelt hatten. (rtr)