Essen. Die Gewerkschaft Verdi setzt im Tarifstreit mit der Telekom auf Eskalation: Für Mittwoch sind rund 1000 Mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen zu einem ganztägigen Streik aufgefordert. Kunden, die sich an die Telekom-Call-Center und den Kundendienst wenden, müssten mit Einschränkungen rechnen.
Im Tarifstreit bei der Telekom sollen am Mittwoch die Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt werden. Etwa 1.000 Beschäftigte in Düsseldorf, Bochum, Recklinghausen, Essen, Gelsenkirchen, Aachen und Mülheim seien aufgerufen worden, ihre Arbeit ganztätig niederzulegen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Morgen in Düsseldorf mit. In Call-Centern und beim technischen Kundendienst kann es zu Einschränkungen kommen.
Die Gewerkschaft reagiert damit auf die nach eigenen Angaben von den Arbeitgebern angerufene Schlichtung, ohne zuvor ein Angebot vorgelegt zu haben. Betroffen von der Schlichtung seien etwa 7.500 Beschäftigte der Telekom AG und rund 9.000 Auszubildende. Für die 68.500 Mitarbeiter der Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicesparte und bei T-Systems gelte jedoch keine Friedenspflicht. Die Gewerkschaft kündigte für diese Sparten weitere Warnstreiks an.
6,5 Prozent mehr Lohn gefordert
Verdi verlangt für die mehr als 85.000 Beschäftigten der Telekom-Firmen unter anderem 6,5 Prozent mehr Lohn über zwölf Monate sowie eine stärkere Anhebung bei den unteren Einkommensgruppen. "Wer Jahr für Jahr 3,4 Milliarden Euro an die Aktionäre verschenkt, wird wohl 500 Millionen übrig haben für diejenigen, die diese Milliarden erwirtschaften", sagte der nordrhein-westfälische Verdi-Sekretär Frank Bethke.
Für Mittwoch rief Verdi bundesweit rund 6.000 Beschäftigte von Telekom-Firmen erstmals zu Arbeitsniederlegungen über eine volle Schicht auf. Bereits am Dienstag gab es ebenso wie schon am Vortag Warnstreiks von Telekom-Beschäftigten in zahlreichen Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen. (dapd)