Wiesbaden. Die Reallöhne sind in Deutschland Ende 2011 erstmals seit zwei Jahren nicht gestiegen. Ursache ist die Inflation, die die Einkommenssteigerung im vierten Quartal regelrecht aufgefressen hat. Betrachtet man 2011 insgesamt, bleibt aber unterm Strich ein Plus.
Die Inflation hat zum Ende des vergangenen Jahres die Einkommenssteigerungen aufgefressen. Die Gehälter und Löhne stiegen im vierten Quartal 2011 um 2,3 Prozent im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2010, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Die Teuerung habe aber auf genau dem gleichen Niveau gelegen und damit das Einkommensplus wieder ausgeglichen. Der Statistik zufolge stand damit erstmals seit Ende 2009 kein Einkommenszuwachs mehr unter dem Strich.
Im Gesamtjahr 2011 allerdings überstieg das Einkommenswachstum noch die Inflationsrate. Die Nominallöhne legten um 3,4 Prozent zu, die Verbraucherpreise stiegen um 2,3 Prozent, wie die Statistikbehörde mitteilte. Grund dafür seien allerdings zwei Sondereffekte gewesen: Über das Niveau der Inflationsrate hievten den Einkommenszuwachs demnach Sonderzahlungen von Unternehmen und die höhere Zahl bezahlter Arbeitsstunden - da es weniger Kurzarbeit gab. Das reine Plus beim Bruttolohn und -gehalt von 2,0 Prozent hätte dafür demnach nicht ausgereicht.
Höchster Durchschnittsverdienst bei Banken und Versicherungen
Im Durchschnitt verdiente ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer 2011 laut Statistik 43.929 Euro brutto. Allerdings verdienten zwei Drittel der Arbeitnehmer unter diesem Niveau. Das bedeutet, dass einige besonders hohe Gehälter den Durchschnitt nach oben ziehen.
Der höchste Durchschnittsverdienst wurden demnach bei Banken und Versicherungen gezahlt (62.823 Euro), der niedrigste im Gastgewerbe (24.544 Euro). (afp)