Berlin. Nach den Verdi-Warnstreiks haben die Arbeitgeber für die rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen ein erstes Angebot vorgelegt - mit einer Übernahmegarantie für Auszubildende. Doch Verdi reicht das nicht: Die Gewerkschaft hat das Angebot abgelehnt.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hält die Tarifofferte der Arbeitgeber für die rund zwei Millionen Beschäftigten des Bundes und der Kommunen für nicht ausreichend. Das Angebot sei absolut inakzeptabel, sagte ver.di-Chef Frank Bsirske am Montag in Potsdam. Die Arbeitgeberseite hatte zuvor in der zweiten Rund der Verhandlungen 3,3 Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten.

Gehaltsteigerungen sollen auch für Auszubildende gelten

Demnach sollen die Entgelte ab Mai um 2,1 Prozent und ab März 2013 um weitere 1,2 Prozent steigen. Zudem soll es eine Einmalzahlung von 200 Euro für alle Beschäftigten geben.

Die Gehaltssteigerung von 3,3 Prozent soll Friedrich zufolge auch für Auszubildende gelten. Zudem sollen sie eine Einmalzahlung von 40 Euro erhalten. Außerdem sei eine "Übernahmegarantie für alle Auszubildenden, die bedarfsgerecht ausgebildet wurden", angeboten worden. "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt zügig mit den Verhandlungen vorankommen werden", sagte Friedrich.

Verdi streikt für mehr Lohn

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    Der Präsident der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, sagte, die Gewerkschaften würden das Angebot nun diskutieren und den Arbeitgebern dann ihre Position mitteilen. "Wir würden uns freuen, wenn es mit dieser Vorlage gelingen sollte, bis spätestens zur dritten Runde zu einem Abschluss zu kommen und eine Schlichtung zu vermeiden", erklärte Böhle. Es ist zu erwarten, dass die Gewerkschaften das Angebot als unzureichend ablehnen werden.

    Gewerkschaften beharren auf 6,5 % mehr Gehalt

    Die zweite Verhandlungsrunde sollte bis spätestens Dienstagnachmittag dauern. Eine dritte Runde ist für den 18. und 19. März angesetzt. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, waren die Beschäftigten in der vergangenen Woche bundesweit in den Warnstreik getreten.

    Nach der ergebnislosen ersten Runde hatte die Gewerkschaften zu einer bundesweiten Protestwoche aufgerufen. An den Warnstreiks beteiligten sich nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rund 130.000 Beschäftigte von Bund und Kommunen. Die an der Tarifrunde beteiligten Gewerkschaften fordern für die rund zwei Millionen Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch einen Aufschlag von monatlich 200 Euro. (dapd/afp)