Essen. Sony-Music-Chef Edgar Berger fordert Warnmodelle im Internet, um Raubkopien einzudämmen. Konsumenten, die Musik illegal herunterladen, sollten darauf hingewiesen werden, dass ihr Verhalten falsch sei. Berger glaubt auch daran, dass die CD überleben wird.
Im Interview mit der WAZ-Mediengruppe spricht Edgar Berger, Chef von Sony Music, über das Urheberrecht , den Kampf gegen Raubkopien im Internet und die Zukunft der CD.
Warum widmet sich Sony so intensiv dem Thema Raubkopien?
Edgar Berger: Zunächst einmal bin ich sehr optimistisch. Es wird heute mehr Musik konsumiert als jemals zuvor, eben durch das Internet. Als Gesellschaft müssen wir uns aber die grundlegende Frage nach dem Respekt vor kreativen Leistungen und Urheberrechten stellen.
Ist es mit Respekt getan oder fordern Sie schärfere Sanktionen gegen Raubkopien?
Edgar Berger: Warnmodelle für das Internet können ein Weg sein. Umfragen belegen, dass mehr als 80 Prozent der Deutschen darauf reagieren würden.
Wie sollte das Warnmodell aussehen?
Edgar Berger: Konsumenten, die sich nicht an Urheberrechte halten, könnten einen Hinweis erhalten, dass es illegal ist, was sie tun.
Wie entwickelt sich der Musikmarkt?
Edgar Berger: Die Chancen stehen sehr gut, dass die Musikmarkt weltweit in ein bis drei Jahren wieder wachsen wird. In Deutschland war der Markt im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 15 Jahren stabil.
Hat die CD eine Zukunft?
Edgar Berger: Es wird auch die CD überleben. Der Kunde kann sich aussuchen, ob er eine CD oder eine CD mit einer DVD oder nur den Download im Internet haben möchte. Es gibt heute viel mehr Möglichkeiten als früher. Das ist einer der Treiber dafür, dass der Ausblick für die Musikbranche positiv ist.