Oh oh, da war Ubisoft aber mal so gar nicht erfreut über den illegalen Vertrieb seines kommenden PC-Blockbusters „Assassin’s Creed“. Wer hat denn da wieder mal nicht aufgepasst? Raubkopien sind nichts Neues, aber jetzt ist echt mal Schluss mit Lustig …
Da hat Publisher und Entwickler Ubisoft aber die Keule rausgeholt. Irgendein krimineller Mensch hat doch tatsächlich eine Raubkopie von „Assassin’s Creed“ auf diversen Tauschbörsen in Umlauf gebracht. SKANDAL, pfui…Ubisoft war darüber so erbost das erstmal eine gepfefferte E-Mail an alle verfügbaren Kontakte verschickt wurde.
Der Gegenschlag
Das Original liest sich so: „Leider musste Ubisoft zur Kenntnis nehmen, dass illegale und unvollständige Versionen von „Assassin’s Creed“, die zu kompletten Systemabstürzen führen können, im Internet aufgetaucht sind. Ubisoft hat Maßnahmen eingeleitet um seine Produkte zu schützen. Entsprechend werden illegale Downloads von „Assassin’s Creed“ aus dem Internet von so genannten Peer-to-Peer-Netzwerken (P2P) und BitTorrent-Tauschbörsen strafrechtlich verfolgt. Zu diesem Zweck ermittelte IP-Adressen werden an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.
Ubisoft Deutschland empfiehlt allen Usern, die Finger von illegalen Downloadversionen zu lassen. Bei seinem Blockbustertitel „Assassin’s Creed“ wird Ubisoft alle Rechtsmittel ausschöpfen und aggressiv gegen eine unrechtgemäße Verbreitung vorgehen!“
Ok, dass ist deutlich. Wenn man sich überlegt, dass Entwickler Iron Lore Entertainment vor Kurzem dicht machen musste – laut eigenen Aussagen, auch wegen der vielen Raubkopien -, ist die allgemeine Aufregung schon zu verstehen. Aber fängt die eigentliche Kriminalität nicht manchmal schon bei den Herstellern an? Wo kam diese Kopie denn eigentlich her? Das Spiel ist noch gar nicht erhältlich und irgendwie schwirrt plötzlich eine AC-Kopie ins Netz. Selbst wenn diese Version wirklich so systemschädlich ist, „Die“ stört das wohl kaum.
Wir wollen hier mal ein paar Kommentare aus dem Netz preis geben: „Würdest du das Spiel für 40 EUR kaufen? Nein. 30? Nein. 20? Nein. 10? Vielleicht. 0? Klaro, her damit. Ich würde nahezu jeden Scheiß nehmen wenns umsonst ist.“ Meine Damen und Herren, der „anspruchsvolle Spieler“ von heute: Er klaut die Spiele aus dem Netz, auch wenn sie noch so sch… sind und beschwert sich am besten dann auch noch wenn sie einige Bugs haben.
Kandidat Nummer zwei macht die Preise für die Misere verantwortlich: „Denkt ihr, wenn ab sofort NIEMAND mehr torrents lädt,…würden die Games-Preise fallen? Pah! Ich mein: 69€ !!! für ein Spiel!?“
Hm, denkst du, wenn weiterhin viele illegal downloaden, dass die Spiele dann nicht noch teurer werden? Jetzt muss man auch mal ernsthaft überlegen, welches PC-Spiel denn schon 69 Euro kostet. Im Falle von Assasin’s Creed bezahlt der Käufer für die normale PC-Version rund 44 Euro. Vielleicht wird es aber bald 69 Euro werden. Wenn der Kopierschutz wichtiger wird als alles andere, fallen ja auch höhere Produktionskosten an.
Ein böses Omen?
Ein böses Omen könnten auch die Verkaufszahlen des Jahres 2007 sein. Die PC-Spiele haben in dieser Sparte einige Rückschläge zu verzeichnen. Im Abverkauf büßten PC-Titel fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Auch der Marktanteil schrumpfe von 42 auf 34 Prozent, ganze acht Prozent innerhalb eines Jahres! Können wir daraus ableiten, dass die Bevölkerung weniger kauft, dafür aber mehr illegal runterlädt? Konsolenspiele sind dagegen wesentlich teurer und wenn man sich die illegalen Kopien besorgt, muss die Konsole auch erstmal eine „OP“ über sich ergehen lassen. Das kostet Geld, ist umständlich und in vielen Fällen funktioniert es noch nicht einmal richtig.
Von uns aus soll doch jeder machen was er will. Bitte, zerstört die PC-Spieleindustrie, zerstört eure Konsolen mit fehlerhaften Chips, stürzt eure Arbeitgeber mit den illegalen Mitbringseln aus der Firma in den Ruin. Aber BITTE, beschwert euch dann nicht über die Konsequenzen …