Berlin. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) lässt Medienberichten zufolge derzeit durchrechnen, was ein Ende der Gebühr kosten würde. CDU und CSU sind strikt gegen diese Pläne. Sie warfen den Liberalen vor, mit dem Vorschlag auf Wählerfang zu gehen.

Die Union lehnt die FDP-Pläne zum Ende der Praxisgebühr vehement ab. „Eine ersatzlose Streichung ist keine Lösung“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Jens Spahn, am Freitag.

„Für uns gilt der Koalitionsvertrag“, betonte Spahn in Berlin. Die FDP wolle sich „mit 10 Euro wieder auf 10 Prozent kaufen.“

Mehrere FDP-Politiker hatten vor dem Hintergrund der Milliardenüberschüsse der gesetzlichen Krankenkassen ein Ende der Gebühr gefordert. Auch das vom FDP-Politiker Daniel Bahr geleitete Gesundheitsministerium prüft offenbar eine solche Option. Es sei ein „ganz normaler Vorgang“, dass sich das Gesundheitsministerium mit den finanziellen Folgen der Gebühr befasse, sagte ein Sprecher.

Die Krankenkassen haben den Angaben des Ministeriums zufolge im vergangenen Jahr durch die Praxisgebühr rund 1,99 Milliarden Euro eingenommen. (dapd)