Frankfurt/Bochum. . Der Autobauer Opel will nach einem Riesenverlust im vergangenen Jahr weiter sparen. Doch die Gewerkschaft IG Metall lehnt weitere Zugeständnisse seitens der Belegschaft ab. Auch die Zusammenarbeit mit Peugeot sieht die IG Metall skeptisch.

Die IG Metall will mit Opel nicht über weitere Einsparungen verhandeln. „Opel hat kein Lohnkostenproblem“, sondern eher ein Absatzproblem, sagte Aufsichtsratsmitglied Armin Schild, der die Gewerkschaft im Kontrollgremium vertritt. „Opel ist derzeit von allen Automobilunternehmen“ in Deutschland das günstigste in seiner Lohnstruktur.“

Besonders im Süden Europas, vor allem in Italien, sei es für Opel derzeit schwierig, Autos zu verkaufen, sagte Schild. Inzwischen hat die IG Metall auch Kontakt zu den gewerkschaftlich organisierten Kollegen beim französischen Autohersteller PSA Peugeot Citroën aufgenommen. Opels Mutterkonzern General Motors und PSA Peugeot Citroën hatten vor kurzem eine Kooperation angekündigt.

Opel-Chef will zur Lage der Arbeitnehmer nichts sagen

Opel-Vorstandsvorsitzender Karl-Friedrich Stracke bekräftigte zur Eröffnung des Genfer Autosalons, dass die Zusammenarbeit auch Opel stärken werden. „Wir sind sehr, sehr froh über diese Allianz“, sagte der Opel-Chef am Dienstag. Besonders könne bei den Materialkosten gespart werden. Außerdem sei geplant, mehr Modelle in kürzerer Zeit auf den Markt zu bringen.

Zur Situation der europäischen Beschäftigten beider Konzerne in Europa wollte Stracke nichts sagen. Er versicherte aber, dass sich der Konzern an die bestehenden Verträge zur Standortsicherung der europäischen Werke halten werde. Allerdings klang es nach einer brüchigen Garantie: "Das ganze Thema ist natürlich für uns insofern schwierig, als das Marktumweld volatil ist", so Stracke.

Gewerkschaft sieht in Kooperation mit Peugeot auch Probleme

Aus Sicht der Gewerkschaft bietet die Kooperation der beiden Autokonzerne Chancen und Gefahren. „Diese Risiken sind sichtbar“, sagte Schild. „PSA hat Überkapazitäten, Opel hat Überkapazitäten. Da ist für jeden Gewerkschafter klar, dass das bedeuten kann, dass - sagen wir mal - Probleme zusammengelegt werden.“

Zu möglichen Werkschließungen in Deutschland wollte Schild nichts sagen. Nach dem Werk Bochum gefragt sagte er: „Zu Gerüchten, die tausende meine Kollegen betreffen, will ich in der Tat nichts sagen.“ (dapd)