Detroit/Rüsselsheim. . Der kriselnde Autohersteller Opel hat auch 2011 einen hohen Millionenverlust eingefahren. Wie der US-Mutterkonzern General Motors mitteilte, machte GM im Europageschäft mit Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall ein Minus von 747 Millionen US-Dollar.
Der Autohersteller Opel ist trotz einer schmerzhaften Sanierung weiter tief in der Verlustzone. Der Mutterkonzern General Motors (GM) meldete am Donnerstag in Detroit für 2011 im Europageschäft einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 747 Millionen US-Dollar (575 Millionen Euro). Allerdings dämmte Opel die Verluste ein: Im Sanierungsjahr 2010 setzte GM in Europa noch zwei Milliarden Dollar zu. Das GM-Europageschäft besteht vor allem aus Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall.
Weltweit gesehen läuft es besser für den global größten Autobauer: Der GM-Gewinn stieg um 1,3 Milliarden auf 8,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz erhöhte sich um elf Prozent auf 150 Milliarden Dollar. Der GM-Vorstandsvorsitzende Dan Akerson kündigte „neue Pkw, Crossover-Fahrzeuge und Trucks“ an, um „auf diesen Resultaten“ aufzubauen.
Schlechtes viertes Quartal
Dagegen ziehen sich über Opel immer dunklere Wolken zusammen: Nach den GM-Zahlen fielen allein 560 Millionen Dollar der Jahresverluste in das letzte Quartal 2011. Opel leidet unter dem schwachen Automarkt in Europa und hat kaum Geschäft in den Boom-Märkten in Übersee, um diese Schwäche auszugleichen.
Von Oktober bis Dezember fiel der Absatz von Opel und Vauxhall um 22.000 Stück gegenüber dem Vorjahr. Der Marktanteil ging von 9,0 auf 8,6 Prozent zurück. Im Gesamtjahr kam Opel auf 1,2 Millionen Autos, 35.000 mehr als 2010.
Chevrolet macht Konkurrenz
Im neuen Jahr hören die Probleme nicht auf: Im Januar sank der Opel-Absatz in der EU um 21 Prozent, wie der Verband ACEA am selben Tag mitteilte. Gleichzeitig dreht die auf kleine und günstige Autos ausgerichtete GM-Tochter Chevrolet in Europa immer mehr auf. Der aus der koreanischen Marke Daewoo entstandene Anbieter wuchs im Januar um 27 Prozent und ist schon fast so groß wie der spanische Konkurrent Seat.
Zuletzt gab es immer wieder Spekulationen über weitere Einschnitte von GM bei Opel. Opel war 2009 durch Missmanagement und Qualitätsprobleme tief in die Krise geraten. Bei einem von GM aufgelegten Sanierungsprogramm wurden seit 2010 europaweit 8.000 Stellen abgebaut. Das Werk im belgischen Antwerpen wurde geschlossen. In Deutschland war von der Sanierung auch das Werk Bochum betroffen, wo mehr als 1.000 Stellen gestrichen wurden. (dapd)