Berlin. . Die Einführung von überlangen Lastzügen in Deutschland bekommt erneut Gegenwind: SPD und Grüne haben angekündigt, dass sie gegen den jüngst gestarteten Gigaliner-Feldversuch vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

SPD und Grüne wollen den Feldversuch mit überlangen Lastzügen, sogenannten Gigalinern, stoppen. Der Staatsrechtler Ulrich Battis wird im Auftrag der Bundestagsfraktionen beider Parteien dazu eine Normenkontrollklage beim Bundesverfassungsgericht einreichen, wie die Verkehrsexperten Sören Bartol (SPD) und Anton Hofreiter (Grüne) am Donnerstag in Berlin mitteilten.

Beide Parteien wenden sich gegen eine Ausnahmeverordnung des Bundesverkehrsministeriums, um den Feldversuch starten zu können. SPD und Grüne sehen damit Bundestag und Bundesrat übergangen und halten den Versuch daher für verfassungswidrig.

Verkehrssicherheit gefährdet?

Bartol und Hofreiter machten zudem geltend, dass drei Viertel der Deutschen die bis 25,25 Meter langen Gigaliner ablehnten. Auch seien Straßenkreuzungen, Bahnübergänge, Tunnel und Rastplätze an Autobahnen nicht auf die Riesen-LKW ausgerichtet. Die Verkehrssicherheit sei damit gefährdet.

Kurz vor dem Start droht der Feldversuch ohnehin zu einem Flop zu werden: Seit Januar wurden dem Bundesverkehrsministerium erst zwei Test-Fahrzeuge gemeldet. Verkehrsminister Ramsauer hatte offiziell mit 400 "Super-Lastern" gerechnet. (ap)