Frankfurt/Main. Bis Donnerstagmorgen wollen 200 Beschäftigte am Frankfurter Flughafen streiken. Allein am Montag sollen deshalb rund 200 Starts und Landungen gestrichen werden. Es geht dabei um innerdeutsche und innereuropäische Flüge. Der Tarifkonflikt zwischen Fraport und Gewerkschaft ist festgefahren.

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main kommt es diese Woche wegen Streiks erneut zu vielen Flugausfällen. Allein für Montag plante der Flughafenbetreiber Fraport, bis zum Abend voraussichtlich rund 200 Starts und Landungen zu streichen, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft sagte. Wie schon bei den bisherigen Ausständen wolle Fraport weiterhin rund 80 Prozent des Flugbetriebs sicherstellen.

"Wir gehen davon aus, dass wir trotz der Streiks den Betrieb wie in der letzten Woche gewährleisten können", sagte der Fraport-Sprecher. Gestrichen würden innerdeutsche und innereuropäische Verbindungen. Der Langstreckenbetrieb laufe "reibungslos". Auch komme es an den Schaltern für Fluggäste zu keinen verlängerten Wartezeiten.

200 Beschäftigte streiken in Frankfurt

Fraport schule auch weiter Personal, um die Ausfälle durch die streikenden Mitarbeiter in Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale auffangen zu können, sagte der Konzernsprecher. "Weiterbildungen und Schulungen laufen weiter. Wir halten dies für geboten, weil wir nicht wissen, wie es weitergeht." Jedoch sei Fraport vorbereitet, auch längere Streiks zu bewältigen.

Wie schon in der vergangenen und vorvergangenen streiken auch in dieser Woche am Frankfurter Flughafen rund 200 Vorfeldbeschäftigte. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hatte zu einem Streik bis Donnerstagmorgen um 5 Uhr aufgerufen, nachdem erneute Verhandlungen zwischen GdF und Fraport vor dem Wochenende gescheitert waren. Fraport hatte der GdF zur Wochenmitte ein schriftliches Gesprächsangebot unterbreitet.

Konflikt zwischen Fraport und Gewerkschaft ist festgefahren

Der Tarifkonflikt ist festgefahren. Fraport hält die Forderungen der Gewerkschaft für überzogen. Nach Berechnungen des Arbeitgebers stellt die GdF für die Beschäftigten Forderungen im Gesamtvolumen von teils über 70 Prozent mehr Geld. Die Gewerkschaft sprach in der vergangenen Woche noch von Forderungen zwischen drei und 30 Prozent bei mehrjähriger Laufzeit. Das neue Angebot der Fraport in den Gesprächen vergangene Woche hatte die GdF als noch schlechter als das bisher von Fraport Gebotene bezeichnet.

Bei dem Tarifkonflikt geht es um Gehälter, Arbeitszeiten und Zulagen für Beschäftige in Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale. Das von den Tarifverhandlungen betroffene Vorfeldpersonal ist eine kleine Berufsgruppe, die jedoch eine zentrale Rolle am Flughafen einnimmt. Es weist Flugzeugen ihre Parkpositionen zu oder lotst sie dorthin. (afp)