Düsseldorf. . 11 000 Stellen will der Stromriese Eon streichen. Doch die Vorstände sollen Bonuszahlungen bekommen. Begründung: Sie hätten die festgelegten Ziele übertroffen.
Der Energiekonzern Eon will seinen Vorstandsmitgliedern für das abgelaufene Geschäftsjahr trotz des angekündigten Stellenabbaus Boni zahlen. Über die Höhe der Bonuszahlungen werde der Präsidialausschuss des Eon-Aufsichtsrats am Freitag beraten, berichtet die „Rheinische Post“. Demnach soll das Gremium feststellen, dass Vorstands-Chef Johannes Teyssen und Finanzchef Marcus Schenck, die zuvor festgelegten Ziele übertroffen haben – um 50 Prozent.
Konzernbetriebsrats-Chef Hans Prüfer, der gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrat ist, zeigte sich auf Anfrage von DerWesten überrascht von der Nachricht. „Es gibt noch keine Zahlen“, sagte Prüfer. Allerdings seien steigende Vorstandsvergütungen in Zeiten des Stellenabbaus überhaupt nicht vermittelbar.
Im vergangenen August hatte Eon angekündigt, 11 000 Stellen streichen zu wollen, davon 6000 in Deutschland. Im Januar einigten sich Eon und Gewerkschaften auf einen Tarifvertrag mit Eckpunkten für das Sparprogramm. Demnach soll möglichst auf Kündigungen verzichtet werden, auf Versetzungen nicht.