Düsseldorf. . Der Energiekonzern Eon sucht offenbar Finanzinvestoren für Beteiligungen an seinen Hochsee-Windprojekten. Mit den Partnern könnte Eon noch größere Projekte in Angriff nehmen.
Der Energiekonzern Eon sucht offenbar Finanzinvestoren für Beteiligungen an seinen Hochsee-Windprojekten. Derzeit liefen erste Gespräche mit Interessenten, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Eon-Tochter Climate & Renewables, Mike Winkel, der „Financial Times Deutschland“. Das Unternehmen könne auf diese Weise noch größere Projekte anpacken. Eon sei bereit, Minderheitsbeteiligungen an Windparks abzugeben, erklärte Winkel.
Der größte deutsche Energieversorger hofft, dass sich Finanzinvestoren für diese Variante interessieren, um vom Umbau der deutschen Energiewirtschaft zu profitieren. Der Konzern habe dabei eher risikoscheue Investoren wie Pensionsfonds oder Rückversicherungen im Blick, schrieb das Blatt.
Diese konzentrierten sich bisher auf kapitalintensive Infrastrukturanlagen wie etwa Strom- oder Gasnetze. Das Geschäft gelte als wenig riskant, bringe aber zugleich bessere Renditen als etwa Staatsanleihen.
Milliardeninvestition in erneuerbare Energien geplant
Eon will eigenen Angaben zufolge in den kommenden fünf Jahren sieben Milliarden Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. So soll etwa bis 2015 für rund eine Milliarde Euro in der Nordsee der Hochsee-Windpark Amrum-Bank West entstehen.
Das Eon-Modell sieht vor, dass der Konzern für die Entwicklung und operative Führung der Projekte sorgt und sich zugleich die Mehrheit der Anteile reserviert. Dank der Co-Finanzierung hoffe Winkel, mit den vorgesehenen sieben Milliarden Euro größere Kapazitäten aufbauen zu können.
Die Bundesregierung will den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2020 auf 35 Prozent steigern. Die auf See gewonnene Energie soll dabei eine große Rolle spielen. Allerdings kommt die Erschließung der Hochsee-Windkraft nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums nur schleppend voran.
Von rund 10 000 Windrädern, die bis 2030 in der Nord- und Ostsee entstehen sollen, stehen derzeit erst 27. Probleme beim Ausbau sehen Experten vor allem darin, dass die Windkraftanlagen nicht schnell genug an die Stromnetze an Land angeschlossen werden können. dapd