Düsseldorf/Berlin. Das wird für viele Arbeitnehmer wie ein Schlag ins Gesicht wirken: Obwohl Eon massive Stellenstreichungen umsetzen will, soll der Vorstand offenbar hohe Boni kassieren - um die gute Arbeit zu belohnen. Die endgültige Entscheidung über die Bonuszahlungen fällt der Aufsichtsrat.
Trotz eines Job-Kahlschlags soll der Vorstand des Energiekonzerns Eon einem Medienbericht zufolge hohe Boni für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten. Über die Höhe der Tantiemen für die Vorstandsmitglieder wolle der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats am Freitag beraten, berichtet die "Rheinische Post". Dabei solle das Gremium feststellen, dass Eon-Chef Johannes Teyssen und Finanzchef Marcus Schenck ihre Ziele zu rund 150 Prozent erreicht hätten. Die Höhe der Tantiemen hängt maßgeblich von der Zielerreichung ab. Die hohen Boni dürften vor allem auf der Arbeitnehmerseite auf Protest stoßen.
Entscheidung über Boni trifft Eon-Aufsichtsrat
Denn Eon plant, bis 2015 rund 11.000 der 80.000 Konzern-Arbeitsplätze zu streichen. Die endgültige Entscheidung über die Bonuszahlungen liegt beim Aufsichtsrat, der am 13. März zusammentritt.
Zur Höhe der Boni wollte sich Eon-Kommunikationschef Guido Knott nicht äußern. "Durch die Vergütungssystematik liegen die Vorstandsgehälter insgesamt niedriger als im Vorjahr. Dies liegt wesentlich an dem gesunkenen Aktienkurs," sagte Knott.