Düsseldorf. Doch trotz des saisonal bedingten Anstiegs sind die Arbeitslosenzahlen so niedrig wie lange nicht mehr im Januar. In Nordrhein-Westfalen waren über 730.000 Menschen arbeitslos gemeldet, in ganz Deutschland waren es über drei Millionen. Saisonbereinigt ist die Zahl der Menschen ohne Job sogar weiter gesunken.
Die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen ist im Januar saisonbedingt gestiegen. 733.914 Menschen waren offiziell als arbeitslos gemeldet, teilte die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Düsseldorf mit. Gegenüber Dezember 2011 bedeute dies einen Anstieg um 47.130 Arbeitslose oder 6,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote kletterte von 7,6 auf 8,1 Prozent.
Die aktuelle Arbeitslosenzahl liege allerdings um 41.942 Personen oder 5,4 Prozent unter der im Januar 2011, wurde betont. Dies sei die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Januar seit 1993.
Für die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt sieht die Regionaldirektion bislang keinen Anlass zur Sorge. Zwar ließ die Nachfrage nach Arbeitskräften im Januar deutlich nach - landesweit waren knapp 28.000 freie Stellen gemeldet und damit 22,5 Prozent weniger als im Dezember. Ein starker Rückgang um die Jahreswende ist nach Aussage der Regionaldirektion jedoch typisch. Und fast 94.000 Stellen, die den Arbeitsagenturen im Land gemeldet waren, seien im Januar unbesetzt gewesen.
Arbeitslosenzahlen sind gestiegen, aber weniger als in Vorjahren
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist am Jahresanfang wieder über die Marke von drei Millionen gestiegen. Die Zunahme fiel aber geringer aus als für den Januar üblich. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren 3,082 Millionen Erwerbslose registriert, wie die Behörde am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Dies seien 302.000 mehr gewesen als im Dezember, aber 264.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote habe im Monatsvergleich um 0,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent zugelegt. Die Zunahme sei geringer als in den Vorjahren.
"Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit hat rein jahreszeitliche Gründe", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise in Nürnberg. Zu Jahresbeginn kommt es wegen des kalten Winterwetters traditionell zu mehr Kündigungen in Außenberufen. Außerdem baut der Einzelhandel nach dem Abschluss des Weihnachtsgeschäfts Stellen ab.
Reformen am Arbeitsmarkt zeigen offenbar Erfolg
Unter Herausrechnung der saisonalen Schwankungen fiel die Erwerbslosenzahl im Monatsvergleich um 34.000. Maßgeblich für diesen Rückgang sei der Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, erklärte die Bundesagentur weiter. Der Zuwachs habe tendenziell die Chancen erhöht, durch Aufnahme einer Beschäftigung die Arbeitslosigkeit zu beenden. Neben der konjunkturellen Entwicklung hätten die Reformen am Arbeitsmarkt diese Chancen deutlich verbessert.(dapd, rtr, afp)