Märkischer Kreis. .
Einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet die Agentur für Arbeit Iserlohn. Im Dezember waren 35 Menschen im Kreis mehr ohne Arbeit als im November (+0,3 Prozent). Den stärksten Zuwachs an Arbeitslosen verzeichnet die Geschäftsstelle Lüdenscheid (+3%), den besten Wert erreicht Werdohl (-3,4%).
Zugleich wurden etwas weniger freie Stellen gemeldet als im November. Dennoch bleiben viele Arbeitsplätze unbesetzt. „Fachliche Erwartungen von Arbeitgebern und finanzielle Vorstellungen von Arbeitssuchenden stimmen zunehmend weniger überein“, sagte Agenturchef Michael Stechele der WR. Man könne zwar noch nicht von einem generellen Fachkräftemangel sprechen. Die Zahl der Berufe, in denen eine längere Personalsuche auf Engpässe hinweist, nimmt aber zu, so Stechele weiter.
Von den insgesamt 2203 sozialversicherungspflichtigen Stellenangeboten sind vor allem Jobs im Elektrobereich, der Gesundheitsbranche und bei den Berufskraftfahrern schwer zu besetzen.
Beim Jobcenter ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum November um 51 auf jetzt 10 008 zurückgegangen – den niedrigsten Wert seit Februar 2009. Geschäftsführer Volker Riecke sieht das milde Dezemberwetter als Grund dafür. Deshalb wurden weiterhin Helfer, zum Beispiel im Tiefbau, gebraucht.
Für den Chef des Jobcenters MK ist aber eine andere Zahl aussagekräftiger. Riecke: „Wir haben zurzeit 21 939 erwerbsfähige Leistungsberechtigte.“ Diese zunächst erschreckende Zahl zeigt zum einen, um wie viele Betroffene die Statistik per Gesetz bereinigt wird. Andererseits, so Riecke, sei daran ablesbar, dass das Jobcenter beim langfristigen Abbau der Arbeitslosigkeit durchaus mit der Agentur mithalten könne. Gegenüber November 2008 sank die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um etwa 300. Der höchste Stand wurde im März 2006 mit 27 627 Personen im Kreis erreicht.
Herausgerechnet werden nicht nur, wie zuletzt kritisiert wurde, die Über-55-Jährigen, denen längere Zeit kein Arbeitsangebot gemacht wurde. Auch Alleinerziehende mit Kindern unter drei Jahren und Arbeitslose in Qualifizierungsmaßnahmen sind in den vordergründig genannten Zahlen (10 008 beim Jobcenter und 3810 bei der Agentur) nicht enthalten. Sie alle haben im Agenturdeutsch einen „arbeitsmarktpolitischen Sonderstatus“. 1146 Personen befinden sich in einer beruflichen Weiterbildung, 974 in einer Arbeitsgelegenheit, weitere 550 werden von anderen Jobvermittlern betreut, 862 erhalten beschäftigungsbegleitende Leistungen oder sind in Altersteilzeit. Die offizielle Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent gibt also nur einen Trend an. Die Unterbeschäftigung – die Zahl, mit der die Agentur für Arbeit und das Jobcenter MK tatsächlich arbeiten – liegt dagegen bei 8,7 Prozent.