Nürnberg/Düsseldorf. Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im Dezember zwar gestiegen - aber deutlich weniger als zur Jahreszeit sonst üblich. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte, lag die durchschnittliche Arbeitslosigkeit 2011 mit 2,976 Millionen Erwerbslosen auf einem 20-Jahres-Tief.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Im Jahresdurchschnitt seien 2,976 Millionen Arbeitslose registriert gewesen, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Noch weniger Arbeitslose hatte es zuletzt 1991 gegeben.

Zum Jahresende hat das milde Winterwetter die Zahl der Arbeitslosen nur leicht steigen lassen. Im Dezember seien bundesweit 2,78 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet gewesen und damit 67.000 mehr als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Punkte auf 6,6 Prozent. Im Vorjahr hatte sie noch bei 7,2 Prozent gelegen.

Moderater Anstieg im Dezember in NRW

Auch in Nordrhein-Westfalen fiel der Anstieg der Arbeitslosenzahlen moderat aus. 686.784 Menschen waren hier im Dezember arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der BA in Düsseldorf mitteilte. Das waren 0,8 Prozent mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Arbeitslosen aber um gut 43.000 oder knapp sechs Prozent zurück. Die Quote sank von 8,1 auf 7,6 Prozent.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ließ zum Jahresende saisonbedingt nach. Gut 36.000 neue Stellen wurden bei den Arbeitsagenturen im Land gemeldet und damit knapp 4.400 weniger als im November. Grund waren vor allem die ausbleibenden Angebote aus witterungsabhängigen Branchen wie dem Bau. Verglichen mit dem Vorjahresmonat lag die Zahl der neu gemeldeten Stellen jedoch immer noch um fast acht Prozent höher.

Weihnachtsgeschäft führt zu Neueinstellungen

Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten legte noch einmal zu. Im Oktober hatten knapp 6,102 Millionen Menschen einen solchen Job. Das waren 15.200 mehr als im September, als die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bereis ein 20-Jahres-Hoch erreicht hatte. Als Grund für den erneuten Anstieg nannte die Regionaldirektion den verstärkten Personalbedarf vieler Unternehmen für das Weihnachtsgeschäft.

Dieses war den Angaben zufolge auch dafür verantwortlich, dass im Dezember die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen sank. Viele von ihnen fanden offenbar zumindest vorübergehend eine Stelle im Einzelhandel.

Schlechter lief es im Dezember für arbeitslose Männer. Ihre Zahl stieg, weil vor allem Männer in witterungsabhängigen Berufen arbeiten und daher in den Wintermonaten eher von Beschäftigungslosigkeit bedroht sind.

Arbeitslosenquote in NRW auf 8,1 Prozent gesunken

Insgesamt hatten 2011 im Durchschnitt knapp 729.000 Menschen in NRW keinen Job und damit 6,5 Prozent weniger als 2010. Die Arbeitslosenquote sank von 8,7 auf 8,1 Prozent.

Für das kommende Jahr erwartet die Regionaldirektion einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Allerdings dürfte er nur gering ausfallen. Im Jahresdurchschnitt würden vermutlich 725.000 Menschen im Land keine Arbeit haben, hieß es. Die Quote läge dann bei etwa acht Prozent. (rtr/dapd)

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