Berlin. . Die Zahl der Arbeitslosen wird nach einer Prognose des Arbeitsministeriums von Ursula von der Leyen langsamer sinken als bislang erwartet. Die Regierung korrigierte ihre Prognose, weil das Wirtschaftswachstum geringer ausfällt.
Die Bundesregierung hat ihre Erwartung aufgegeben, dass die Arbeitslosenzahl bis zum Jahr 2014 auf gut 2,5 Millionen sinkt. Stattdessen rechnet das Arbeitsministerium unter Ressortchefin Ursula von der Leyen (CDU) für 2014 nun mit rund 2,74 Millionen Arbeitslosen. Dies geht aus der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorliegenden Berechnungen des Ministeriums hervor. Ursache für diese gedämpfte Einschätzung ist die in der vorigen Woche auf 1,0 Prozent nach unten korrigierte Regierungsprognose für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr.
In ihren Frühjahrseckwerten war die Regierung noch von einem höheren Wirtschaftswachstum ausgegangen. Für 2014 hatte sie damals 2,55 Millionen Arbeitslose prognostiziert.
Arbeitslosigkeit geht langsamer zurück als erwartet
Für 2012 rechnet die Regierung nun mit 2,85 Millionen Arbeitslosen. Das wären 120.000 weniger, als sie für das laufende Jahr erwartet. Die Arbeitslosigkeit geht damit nach Einschätzung der Regierung zwar auch in den kommenden Jahren weiter zurück, allerdings deutlich langsamer als angenommen.
Dies dürfte auch Konsequenzen für die Finanzen der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben. Die Behörde ist im laufenden Jahr nach bisherigen Berechnungen auf ein Darlehen des Bundes angewiesen, um ihr bisher erwartetes Finanzloch von 1,9 Milliarden Euro zum Jahresende zu schließen. Das Defizit könnte aber auch geringer ausfallen. Im kommenden Jahr soll sie bereits wieder einen Überschuss erwirtschaften. Diese Berechung beruhte aber auf der Regierungsannahme, dass die Arbeitslosenzahl 2012 auf 2,66 Millionen sinken werde. (rtr)