Frankfurt. Die Lufthansa räumt auf und verkauft ihre britische Tochte British Midland. Das verlustträchtige Unternehmen geht damit zurück an den Mutterkonzern British Airways. Die Briten bezahlen für British Midland 207 Millionen Euro. Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz zeigte sich zufrieden mit dem Verkauf.

Die Lufthansa verkauft ihre verlustträchtige englische Tochter British Midland (bmi) an den Mutterkonzern der Rivalen British Airways und Iberia, die International Airlines Group (IAG). Die Unternehmen hätten am Donnerstag einen Kaufvertrag unterzeichnet, der einen Bruttopreis von 172,5 Millionen Pfund (207 Millionen Euro) in bar für bmi festlegt, teilte die Lufthansa mit. Weil sie aber unter anderem Pensionsverpflichtungen der Tochter behalte, rechnet die Lufthansa mit einem deutlichen Nettoverlust aus dem Geschäft.

Dennoch zeigte sich Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz zufrieden mit der Einigung. "Für Lufthansa bedeutet der Verkauf, dass Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter künftig von einem geschärften Unternehmensprofil und einer stärkeren finanziellen Aufstellung des Konzerns profitieren werden", sagte er. Zudem habe bmi nun eine dauerhafte Zukunftsperspektive.

Börse reagiert positiv auf den Verkauf von British Midland

Finanziell werde sich der Verkauf für Lufthansa trotz des Nettoverlusts nach etwa einem Jahr amortisieren, hieß es. An der Frankfurter Börse wurde das Geschäft positiv aufgenommen. Die Lufthansa-Aktie legte dort bis gegen 9.05 Uhr rund 1,4 Prozent auf 9,15 Euro zu und lag damit über dem DAX-Schnitt. Der Verkauf soll den Plänen zufolge im ersten Quartal 2012 abgeschlossen werden. Noch fehlt aber die Genehmigung der Kartellbehörden.

Mit der Einigung zwischen Lufthansa und IAG hat die britische Fluglinie Virgin Atlantic im Kampf um bmi das Nachsehen. Bis zuletzt hatte auch die Airline des englischen Unternehmers und Abenteurers Richard Branson ebenfalls über einen Kauf verhandelt. (dapd)