Essen. . Twitter hat einen neuen Investor: Einer der reichsten Menschen der Welt, der saudiarabische Milliardär Alwalid bin Talal, will beim schnell wachsenden Internet-Kurznachrichtendienst einsteigen. Die Kingdom Holding des Prinzen beabsichtigt, 300 Millionen Dollar zu investieren – etwa 230 Millionen Euro. Nach aktuellen Schätzungen entspricht das einem Twitter-Anteil von 3,8 Prozent.

Twitter hat einen neuen Investor: Einer der reichsten Menschen der Welt, der saudiarabische Milliardär Alwalid bin Talal, will beim schnell wachsenden Internet-Kurznachrichtendienst einsteigen. Die Kingdom Holding des Prinzen beabsichtigt, 300 Millionen Dollar zu investieren – etwa 230 Millionen Euro. Nach aktuellen Schätzungen entspricht das einem Twitter-Anteil von 3,8 Prozent.

Der Marktwert des Dienstes, mit dem es möglich ist, Nachrichten mit maximal 140 Zeichen Länge zu verschicken, wird aktuell auf acht Milliarden Dollar geschätzt. Twitter soll etwa 100 Millionen aktive Nutzer zählen. Diese „zwitschern“ nach Angaben des Unternehmens jeden Tag etwa 200 Millionen Mitteilungen. Damit wuchs die Zahl der Nachrichten um 60 Millionen innerhalb nur eines Jahres, teilte Twitter im August mit.

Prinz ist auch an Apple und General Motors beteiligt

Alwalid bin Talal ist in der Medienbranche kein Unbekannter. Der Prinz, der zurzeit auf der Forbes-Milliardärsliste auf Platz 26 rangiert, soll ein Vermögen von fast 20 Milliarden Dollar, etwa 15 Milliarden Euro, angehäuft haben. Er ist an zahlreichen Medien- und Technologie-Firmen beteiligt, unter anderem am US-Elek­tronikkonzern Apple. Alwalid bin Talal hält auch Anteile am US-Autobauer General Motors und am Medienkonzern News Corp des US-Milliardärs Rupert Murdoch.

Hier schließt sich der Kreis: Fernsehsender und Internet-Nachrichtenportale haben Twitter mittlerweile als Kanal zum Verbreiten ihrer Meldungen entdeckt. Sie rechnen damit, dass ihre Tweets – so heißen Kurznachrichten auf Twitter – von Nutzern weiter verbreitet werden. Mittlerweile können auch Un­ternehmen Tweets kaufen – und darauf hoffen, dass Diskussionen über ihre Produkte angestoßen werden. Analysten rechnen in diesem Jahr mit einem Gewinn von mehr als 100 Millionen Dollar bei Twitter.

Dem Dienst soll zudem eine entscheidende Rolle während der arabischen Revolution zugekommen sein. Aufständische in Ägypten, Libyen und anderswo verabredeten sich per Handy über Twitter, um etwa Treffpunkte auszumachen.

Twitter gehört neben dem sozialen Netzwerk Facebook zu den beliebtesten Diensten im Internet. Investoren warten schon seit langem auf einen Börsengang. Ein Termin steht bislang nicht fest.

Zu Besuch bei Twitter

Ein bisschen Wolken-Deko an der Wand, ansonsten gepflegte Lagerhallenatmosphäre: die Räume von Twitter in San Francisco. Geschäftsführer Evan Williams (Zweiter von rechts) und Mitgründer Biz Stone (rechts) haben heute Besuch eingeladen:
Ein bisschen Wolken-Deko an der Wand, ansonsten gepflegte Lagerhallenatmosphäre: die Räume von Twitter in San Francisco. Geschäftsführer Evan Williams (Zweiter von rechts) und Mitgründer Biz Stone (rechts) haben heute Besuch eingeladen: © AFP
Bürgermeister Gavin Newsom (links).
Bürgermeister Gavin Newsom (links). © AFP
Ein paar Wolken im Twitterdesign an den Wänden - wenn auch in bedrohlichem Schwarz.
Ein paar Wolken im Twitterdesign an den Wänden - wenn auch in bedrohlichem Schwarz. © AFP
Ein Look wie aus dem Ikea-Katalog.
Ein Look wie aus dem Ikea-Katalog. © AFP
Zur Telefonzelle hätte natürlich ein Twitter-kompatibles Schild gut gepasst:
Zur Telefonzelle hätte natürlich ein Twitter-kompatibles Schild gut gepasst: "Fasse dich kurz!". © AFP
Immerhin: Kein Walfisch, sondern ein Vogel als Wanddeko. Eben ein Tier mit Zwitscherpotenzial.
Immerhin: Kein Walfisch, sondern ein Vogel als Wanddeko. Eben ein Tier mit Zwitscherpotenzial. © AFP
An die Wand projiziertes Getwitter deutet darauf hin, was hier geschieht.
An die Wand projiziertes Getwitter deutet darauf hin, was hier geschieht. © AFP
Und in der Kaffeeküche findet sich sogar ein Hauch von Twitterblau.
Und in der Kaffeeküche findet sich sogar ein Hauch von Twitterblau. © AFP
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