Essen. . Das Ende des subventionierten Bergbaus im Jahr 2018 wirft seine Schatten voraus. Im zu Ende gehenden Jahr hat der Kohlekonzern RAG rund 3000 Arbeitsplätze abgebaut. Ende nächsten Jahres soll das Bergwerk West am Niederrhein schließen.
Der beschlossene Ausstieg aus der Steinkohleförderung in Deutschland hinterlässt tiefe Spuren in der Belegschaft des Zechenbetreibers RAG. Im zu Ende gehenden Jahr hat der Kohlekonzern rund 3000 Arbeitsplätze abgebaut, wie Vorstandschef Bernd Tönjes berichtet. Damit zählt die RAG im Bergbaubereich noch rund 21.000 Mitarbeiter. Der Jobabbau erfordere „größte Anstrengungen und viel Solidarität von den Bergleuten und ihren Familien“, sagte Tönjes. Der Bund sowie die Kohleländer NRW und Saarland hatten sich darauf geeinigt, den subventionierten Steinkohlenbergbau in Deutschland im Jahr 2018 zu beenden.
Die RAG betreibt derzeit noch fünf Bergwerke, davon drei im Ruhrgebiet, eines in Ibbenbüren und eine weitere Zeche im Saarland. Zum Ende des nächsten Jahres soll das Bergwerk West am Niederrhein schließen. Einen entsprechenden Stilllegungsbeschluss erwartet Tönjes für die RAG-Aufsichtsratssitzung am 16. Dezember. Die Zeche mit ihrem Förderstandort Kamp-Lintfort zählte einst zu den leistungsstärksten Bergwerken der RAG. Mit rund 2400 Mitarbeitern ist die Zeche nach wie vor ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Einige Beschäftigte seien bereits in diesem Jahr zum Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop gewechselt, so Tönjes.
Bergleute wechseln von der Saar an die Ruhr
Das Bergwerk Saar soll Mitte kommenden Jahres seine Förderung einstellen. Zurzeit beschäftigt die RAG am Saar-Standort noch mehr als 2000 Mitarbeiter. Davon sollen 750 Mitarbeiter nach Ibbenbüren und weitere 300 Beschäftigte an die Ruhr wechseln. Die restlichen rund 1000 Mitarbeiter sollen im Saarland aus dem Beruf ausscheiden.
Trotz des Ausstiegsbeschlusses: Mit fast 1100 Auszubildenden ist die RAG immer noch einer der großen Ausbilder in NRW und im Saarland. In diesem Jahr haben 260 Auszubildende beim Kohlekonzern mit der Arbeit begonnen.
Tönjes zeigte sich mit der Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres zufrieden. „Ob Absatz oder Produktion, Personalabbau oder Ergebnis – die Zahlen stimmen.“ Dank hoher Erlöse werde die RAG voraussichtlich rund 500 Millionen Euro, die ursprünglich als Subventionen eingeplant waren, nicht in Anspruch nehmen.