Bottrop. Hunderte rote Christ-Sterne und warmer Kerzenschein verwandelten den Saalbau am Sonntagmorgen in ein besinnlich stimmendes Meer aus Licht und Farbe. Darin bettete sich eine nüchtern-positiv klingende Botschaft aus dem Bergbau ein: „Wir haben in diesem Jahr Spitzenleistungen erbracht“, lobte Bergwerksdirektor Wolfram Zilligen, der die diesjährige Barbarafeier eröffnete. „Heute wollen wir uns auf unsere Leistungen zurückbesinnen und die Heilige Barbara ehren.“

Begleitmusik

In stimmungsvolle Atmosphäre war der Saalbau getaucht.
In stimmungsvolle Atmosphäre war der Saalbau getaucht. © WAZ FotoPool

Ein variantenreiches Programm, das von Musik- bis Tanzaufführungen reichte, trug zu einem feierlichen Rahmen bei. Die Bergkapelle Prosper-Haniel spielte mit bewegenden Marschliedern auf, und der Jugendchor „Pro-Prosper“ bot stimmkräftige Intermezzi.

„Die Heilige Barbara ist zum Zeichen der Integration und Identifikation geworden“, betonte der Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, der an diesem Sonntagmorgen die Festansprache hielt. „Sie hat uns zu ‚global playern’ gemacht, die weit über die Religion hinausragen.“

Auch der Bergwerksdirektor unterstrich, dass gerade die Solidarität, Leistungsbereitschaft und das nachhaltige Handeln seiner Bergleute zu einem erfolgreichen Jahr 2011 geführt hätten. Mit diesem großen Einsatzwillen könnten sie auch die neuen Anforderungen an den Bergbau, vor allem dessen Auslaufen im Jahr 2018 meistern.

In Zukunft sollen die Baufelder zwischen Grafenwald und Kirchhellen (Prosper Nord) zurückgefahren, andere Baufelder dafür aber ausgebaut werden. Mit ihren 4500 Mitarbeitern, darunter 100 Auszubildenden, sei die Personallage im ablaufenden Jahr sehr stabil geblieben, wie Zilligen betonte.

Die Heilige Barbara gilt als Schutzpatronin der Bergwerksleute. Mit Katharina und Margareta bildet sie die Gruppe der „drei heiligen Madeln” (Bauernpatroninnen) unter den 14 Nothelfern. Der Tradition nach verbarg sich Barbara in einem Felsen, um der Gewalt ihres Vaters zu kommen. Nachdem man sie entdeckt hatte, wurde sie der Legende nach bestraft und von ihrem eigenen Vater enthauptet.