Essen. .
Im Streit um die Besetzung des Chefpostens der Essener RAG-Stiftung hat sich auch der IG BCE-Chef klar hinter Ex-Bundeswirtschaftsminister Werner Müller gestellt. „Die IG BCE wird Werner Müller als Vorschlag in die Entscheidungsfindung über den künftigen Vorstandsvorsitz einbringen“, sagte Michael Vassiliadis in Hannover. Auf Nachfrage präzisierte sein Sprecher, Vassiliadis werde Müller in der nächsten Kuratoriumssitzung vorschlagen.
Mit dieser Ansage dürfte die Entscheidung gefallen sein. Gegen die Fraktion der NRW-CDU und gegen Kuratoriumschef Ulrich Hartmann sowie drei weitere Kuratoren, die sich gegen Müller ausgesprochen hatten. Erstens ist doch sehr die Frage, ob sich jetzt noch ein Kandidat findet, der – selbst mit Unterstützung der Bundesregierung – in eine Kampfkandidatur zieht. Zumal es, wenn es hart auf hart kommt, im Kuratorium weder für die Position von IGBCE und SPD (auch die Staatskanzlei NRW steht hinter Müller) noch für die der CDU eine Zwei-Drittel-Mehrheit gibt. Ein Eklat wäre programmiert.
Zweitens müsste ein Alternativkandidat inhaltliche Kriterien erfüllen: Erfahrung in der Führung industrieller Unternehmen, Erfahrung im politischen Raum sowie Kenntnisse der Stiftung, von Evonik sowie der Beschäftigten und IG BCE. So ein Kandidat ist nicht leicht zu finden, obschon Vassiliadis auch sagt, er sei offen für Vorschläge. Ob sich das Kanzleramt gegen die IG BCE stellt?
Aufmerksam registriert wurde, dass Kanzleramtschef Ronald Pofalla auf dem Politischen Forum Ruhr den RAG-Konzernbetriebsratschef Ludwig Ladzinski persönlich begrüßte. Und der ist bei der IG BCE.