Bochum. . Kaum einen Tag im Amt, hat der neue Opel-Aufsichtsratschef Stephen Girsky Kostensenkungen bei dem Autobauer angemahnt. Die wirtschaftliche Lage in Europa habe sich stark verschlechtert, erklärte Girsky Mittwoch. Der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel will Einschnitte an Zusagen für die langfristige Bestandssicherhung des Standorts koppeln.

Kaum einen Tag im Amt, hat der neue Opel-Aufsichtsratschef Stephen Girsky Kostensenkungen bei dem Autobauer angemahnt. Die wirtschaftliche Lage in Europa habe sich stark verschlechtert, erklärte Girsky Mittwoch im Gespräch mit der „FAZ“. Im selben Gespräch antwortete Opel-Chef Karl Stracke nicht auf die Frage, ob man mit Bochum ein weiteres Werk neben dem Standort Antwerpen hätte schließen müssen.

„Ohne neue Produktionszusagen sind wir in Bochum Antwerpen hoch zwei“, sagte Rainer Einenkel gegenüber DerWesten.de. Der Betriebsratsvorsitzende im Bochumer Opel-Werk kritisiert die Unternehmenspolitik: „Wir müssen mehr Autos bauen für andere Märkte, anstatt Autos für die Marke Europa zu importieren.“ Noch keine Einigung gebe es in den Verhandlungen darüber, wie die zur Sanierung von Opel vereinbarten Beiträge der deutschen Autobauer in Höhe von 176 Millionen Euro jährlich 2012 aufgebracht werden. Weitere Einsparungen seien der Belegschaft in Bochum nur erklärbar, wenn es Zusagen zur langfristigen Arbeitsplatzsicherheit gebe, sagte Einenkel.

Am Dienstag hatte der langjährige Gesamtbetriebsratvorsitzende Klaus Franz bekanntgegen, Ende des Jahres in den Vorruhestand zu wechseln. Der 59-Jährige steht seit dem Jahr 2000 an der Spitze der Arbeitnehmervertretung des Autobauers, und hat seine Macht den Versäumnissen der amerikanischen Muttergesellschaft zu verdanken. Als Nachfolger wird sein Vertrauter Wolfgang Schäfer-Klug (49) gehandelt.