Nikosia. . Griechenlands krise hat Auswirkungen auf Zypern: Weil das Land enge Wirtschaftsbeziehungen mit Griechenland hat, stuft die Ratingagentur Moody’s nun Zypern herab - und zwar gleich um zwei Stufen.
Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Zyperns um zwei Stufen auf Baa3 abgesenkt. Damit befindet sich das Land eine Stufe über „Ramsch“-Niveau. Moody’s begründete die Herabstufung mit dem hohen Griechenland-Engagement zyprischer Banken und deutete weitere Herabstufungen an.
Die Verluste zyprischer Banken würden sich wegen des neu beschlossenen Schuldendeals für Griechenland verdoppeln und die Finanzinstitute im kommenden Jahr wahrscheinlich Staatshilfe benötigen, erklärten die Analysten. Die höheren Verluste machten es wahrscheinlicher, dass die Regierung mit Hilfen von einer Milliarde Euro eingreifen müsse.
Wahrscheinlichkeit wächst, dass Zypern Nothilfen braucht
Die drei größten Banken des Landes halten griechische Staatsanleihen in Höhe von schätzungsweise fünf Milliarden Euro. Dem zyprischen Finanzminister Kikis Kazamias zufolge liegt der Schuldenstand des Landes bei etwa 65,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Die Moody’s-Analysten meldeten Bedenken über die Fähigkeit der zyprischen Regierung an, auf den internationalen Geldmärkten frische Kredite aufzunehmen. Damit steigende die Wahrscheinlichkeit, dass Zypern aus anderen Töpfen Nothilfen nötig haben könnte. Ebenfalls wenig optimistisch beurteilte die Ratingagentur die Fähigkeit der Regierung, schwierige Finanz- und Strukturreformen zur Sicherstellung der langfristigen Stabilität der öffentlichen Finanzen umzusetzen.(dapd)